Coburg Orkantief "Friederike" legt Fernverkehr der Bahn lahm

mf, Burkhard Fraune
Auch in Suhl knickte Orkan "Friederike" Bäume und ließ sie auf Autos stürzen. Der Fernverkehr der Bahn musste komplett eingestellt werden. Foto: Steffen Ittig

Bäume stürzen auf Fahrbahnen, in Thüringen wird ein Feuerwehrmann erschlagen. In ganz Oberfranken endet der Unterricht vorzeitig. Beschäftigte in Coburg dürfen früher nach Hause.

 
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Coburg - Orkantief "Friederike" hat am Donnerstag auch Bayern und Thüringen nicht verschont. Reisende waren ab dem späten Nachmittag vor allem von der kompletten Einstellung des Bahn-Fernverkehrs betroffen. In Thüringen fuhr zudem der Nahverkehr nicht mehr. In Schwaben und Franken blockierten umgefallene Bäume den Regionalverkehr. In Bayern und Thüringen stürzten Bäume auf Fahrbahnen und blockierten sie. In Bad Salzungen wurde ein Feuerwehrmann von einem Baum erschlagen, wie die Polizei in Suhl mitteilte.

Aus Sicherheitsgründen endete an allen Schulen in Oberfranken bereits um 12 Uhr der Unterricht. Auch im Raum Ebern schlossen Schulen vorzeitig. Aus Angst vor Sturmschäden ließ die Stadt Hof am Donnerstag alle Turnhallen schließen. Stadt und Landkreis Coburg stellten es ihren Mitarbeitern frei, den Dienst vorzeitig zu beenden. Im Landkreis Lichtenfels stellten Busunternehmer nach 13 Uhr den Linienverkehr ein.

Bereits am Mittwoch war der Unterricht an allen Schulen in der Stadt und im Landkreis Hof sowie im Fichtelgebirge abgesagt worden. "Wir haben zunächst auf regionale Lösungen gesetzt", erklärte Martin Steiner, stellvertretender Pressesprecher der Regierung von Oberfranken. Neue Erkenntnisse am Donnerstagmorgen hätten aber ergeben, dass es ein gewisses Sicherheitsrisiko für ganz Oberfranken gab. Deshalb hätten Vertreter der Schulaufsicht und Zuständige für den Katastrophenschutz entschieden, ganz auf Nummer sicher zu gehen und alle Schulen früher zu schließen. In Thüringen können Eltern wegen "Friederike" am heutigen Freitag frei entscheiden, ob sie ihre Kinder zur Schule schicken.

Der erste bundesweite Stopp des Bahn-Fernverkehrs seit dem Orkan "Kyrill" vor elf Jahren bringt für Reisende auch am heutigen Freitag noch deutliche Einschränkungen. Betroffene Strecken müssten erst mit Hubschraubern abgeflogen werden, um mögliche Schäden zu sichten, erklärte ein Bahnsprecher. Dann müsse eine Lok ohne Fahrgäste die Strecke abfahren, bis klar sei, dass die Gleise nutzbar sind. Die Bahn bat die Kunden, Reisen - wenn möglich - zu verschieben.

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