Bad Staffelstein - Krimi in der Obermain Therme: Der Bad Staffelsteiner Pfarrer ist verschwunden und der Werkleiter - so wird gemunkelt - hat den Geistlichen schnöde unter einer Ladung Beton verschwinden lassen. Das soll auch der Grund sein, weshalb Gerhard Eisenring die Einweihungszeremonie für das neue Saunaland der Therme nicht vornehmen konnte. Bislang fehlt, trotz fieberhafter Suche, jede Spur von ihm. Pikant: Selbst der Landrat ist unter Verdacht geraten. Am Mittwochvormittag fand ein Ortstermin im erweiterten Areal des Saunalandes der Obermain Therme statt. Chefermittler Helmut Vorndran erläuterte der angereisten Schar von Medienvertretern den Stand der Ermittlungen.

Und die sind noch längst nicht abgeschlossen. Kein Wunder. Denn Thermentod ist als Trilogie des jüngst mit dem "Frankenwürfel" des Bezirks Oberfranken ausgezeichneten Krimiautors Helmut Vorndran angelegt. Es wird also noch eifrig weiter gemordet werden. Der erste Band, das Horrorskop, ist ein Verkaufsschlager und inzwischen vergriffen. Seit Mittwoch ist "Der Fall Buddha" im Handel bzw. bei der Obermain Therme erhältlich.

Vorndran, der betont "Ähnlichkeiten mit lebenden Personen sind gewollt", hat mit dem zweiten Thermen-Krimi - "Der Fall Buddha" - wieder eine skurrile und mysteriöse "Mordsgeschichte" mit hintergründigem Humor und feinsinnigem Stil erschaffen. Es geht um Franken, Buddhas und talentfreie Übersetzer, und die Spannung steigt unaufhörlich bis zum überraschenden Ende. Thermenbesucher, die glauben, die eine oder andere Person aus dem Buch wiederzuerkennen, dürften damit nicht so ganz falsch liegen.

Zur Buchvorstellung am Tatort hatten sich einige dieser Protagonisten im sogenannten "Haus der Stille" eingefunden. Unter ihnen natürlich der Werkleiter Hans-Josef Schnitt - pardon, der heißt natürlich im richtigen Leben Stich - und Landrat Christian Meißner sowie Bad Staffelsteins Bürgermeister Jürgen Kohmann. Letzterer ist begeistert von der Liaison der Therme mit dem Krimi-Autoren Vorndran: "Es ist schon ein Alleinstellungsmerkmal, dass unsere Therme einen eigenen Schriftsteller hat". Der nimmt es gelassen und verweist auf seine Künstlerseele: "Ich mache nur, was mir Spaß macht. Ich muss einen Bezug zu meinen Geschichten haben. Und in die Therme gehe ich selbst gerne, liege im warmen Wasser und beobachte die Leute." Und dann lacht er und stellt fest: "Es sind mitunter schon skurrile Charaktere, die man hier trifft."

Werkleiter Stich schmunzelt: "Ich freue mich, dass ich es lebend in den zweiten Teil der Trilogie geschafft habe". Und weil im Roman der Architekt des neuen Saunalandes nicht ganz so positiv wegkommt, betonte Landkreischef Meißner: "Wir haben Abstand davon genommen, den Architekten für heute einzuladen."

Und weil so ein Krimi natürlich auch ein passender Werbeträger ist, gibt es auch ein passendes Krimi-Wellness-Arrangement, das den Besuchern einen wohligen Schauer über den Rücken jagen soll. Für Mittwoch, 17. Dezember, ist eine Autogrammstunde mit Helmut Vorndran geplant. Ab 18 Uhr ist er am Originalschauplatz zu Gast und signiert im Eingangsbereich sein Werk.

Ähnlichkeiten mit lebenden Personen sind gewollt.

Helmut Vorndran


Der Krimiautor Helmut Vorndran

Seinen ersten Krimi veröffentlichte Helmut Vorndran 2009. "Das Alabastergrab" spielt rund um Bamberg und auf Kloster Banz. 2010 folgte "Blutfeuer", 2012 "Der Colibri-Effekt" und 2013 "Drei Eichen". Vorndran, gelernter Schreiner und Student der Sozialpädagogik, ist einer der Mitbegründer des Totalen Bamberger Cabarets. Der 53-jährige Kabarettist lebt in einer alten Mühle an der Itz in Rattelsdorf.