Express-Verkehr Ostbayern: Diese Ausschreibung sieht bereits einen Betriebsstart im Dezember 2022 vor und beinhaltet die Express-Züge, die derzeit die Länderbahn unter dem Markennamen "Alex-Nord" betreibt. Das sind die Linie Hof-Regensburg-München und in Kooperation mit der Tschechischen Bahn CD die Linie Prag-Pilsen-Furth im Wald-Schwandorf-Regensburg-München. Die BEG kündigt dazu ein wettbewerbliches Vergabeverfahren an. Bemerkenswert bei dieser angekündigten Ausschreibung ist die lange Vertragslaufdauer von 16 Jahren. Nach dem ersten Betriebsjahr möchte die BEG den Leistungsumfang von 2,8 auf 4,3 Millionen Zugkilometer pro Jahr deutlich erhöhen. Wie die BEG auf Anfrage dazu mitteilt, plant die BEG von Ende 2023 an einen Stundentakt zwischen München und Schwandorf, der sich zweistündlich wie heute nach Furth im Wald und in Kooperation mit Tschechien bis Prag fortsetzen wird. "In der anderen Stunde soll linienrein von München nach Hof gefahren werden", teilt die BEG-Sprecherin Dr. Agnieszka Urban mit. Dies bedeutet faktisch ein Ende des Flügelkonzeptes mit der Vereinigung und Teilung der Züge in Schwandorf, das oft zu Verspätungen der Alex-Züge in Richtung München führt.
Dieselnetz Oberfranken: Bereits vor einem halben Jahr hat die BEG die Ausschreibung des Dieselnetzes Oberfranken angekündigt, zu dem nicht die Expresszug-Linien gehören, sondern alle Regionalzüge, die derzeit unter Regie von Agilis und der Oberpfalzbahn fahren. Auch hier ist nach der Neuvergabe ein Betriebsstart im Dezember 2023 geplant.
E-Netz Franken: Der Vertrag für die elektrischen RE-Züge des Franken-Thüringen-Expresses läuft ebenfalls im Dezember 2023 aus. Die BEG wird demnächst die neue Ausschreibung dieses Netzes ankündigen. Der Fahrgastverband "Pro Bahn" hat für den Express-Verkehr Nordostbayern und den weiteren Einsatz der Dieselneigetechnik-Züge VT 612 eine lange Wunschliste, was Verbesserungen an diesen Fahrzeugen anbelangt.
"Die Klimatisierung der Fahrgasträume muss dringend verbessert werden, denn im Winter heizen diese Fahrzeuge ebenso maximal wie die Klimaanlage im Sommer auf ,Arktis‘ eingestellt ist", kritisiert Lukas Iffländer. Als weiteres Problem nennt der Pro-Bahn-Sprecher den ohrenbetäubenden Motorenlärm in den beiden Großraum-Abteilen. Dort fordert er entweder eine bessere Lärmdämmung oder andere Motoren. Iffländer spricht sich gegen einen Umbau des kleinen Zweite-Klasse-Abteils zu einem Fahrrad-Abteil aus, wie dies in den baugleichen Fahrzeugen in Baden-Württemberg geschehen ist. "Das sind die besten Zweite-Klasse-Plätze fernab der Motoren", betont der Experte. Für die Beförderung von Rollstuhlfahrern erwartet Iffländer den Einbau eines Hubliftes. Auch bei den Stationen mahnt der Fahrgastverband Verbesserungen an. "In puncto barrierefreie Bahnhöfe gibt es in Oberfranken noch einen großen schwarzen Fleck auf der Landkarte", moniert der Pro-Bahn-Sprecher. Iffländer schlägt eine Vergrößerung des Mehrzweckbereichs in der Fahrzeugmitte vor, wo dann Platz für den Einbau der Lifte sowie für Rollstuhlfahrer und Fahrräder wäre.