Wirtschaft Daimler-Werkstätten rüsten BMW nach

Christopher Michael

Das Bamberger Unternehmen Dr. Pley verkauft Nachrüstsätze für alte Diesel-Fahrzeuge. Die dürfen nur ausgewählte Werkstätten einbauen.

 
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Bamberg - BMW-Fahrern, die ihre Fahrzeuge per Hardware-Nachrüstung auf den aktuellsten Abgasstandard Euro-6d-Temp umrüsten wollen, bleibt hierfür nur der Gang zur Konkurrenz. Der Bamberger Abgasspezialist Dr. Pley bietet als deutschlandweit einziger Anbieter vom Kraftfahrtbundesamt zugelassene Nachrüstsätze für Mercedes- und BMW-Fahrzeuge an. Doch BMW-Werkstätten werden von dem Unternehmen nicht beliefert, wie Firmeninhaber Dr. Martin Pley im Gespräch mit unserer Zeitung sagt. Er beruft sich bei seiner Entscheidung auf die grundsätzliche Haltung des BMW-Konzerns, der Hardware-Nachrüstungen ablehne. Eine BMW-Sprecherin sagte, das Unternehmen setze anstelle der Nachrüstung auf die Erneuerung der Flotte und biete für den Kauf eines Neuwagens eine Umweltprämie.

Der Daimler-Konzern hingegen fördert die Nachrüstungen in sogenannten Schwerpunktregionen wie Stuttgart, Köln, Düsseldorf oder München mit bis zu 3000 Euro. Daher fiel Pleys Wahl auf den Stuttgarter Autobauer. "Daimler ist bereit, auch BMW-Fahrzeuge umzurüsten", erklärt Pley. "Sie bekommen dadurch Kunden ins Haus, die sonst nicht gekommen wären."

Deutschlandweit sucht das Unternehmen nach den Worten des Bamberger Firmeninhabers etwa 20 Partner, die dann die Nachrüstungen durchführen sollen - auch im nordbayerischen Raum. "Das Kraftfahrtbundesamt stellt strikte Anforderungen an die Qualitätssicherung", stellt Pley heraus. Den Markt für die Nachrüstsätze beziffert Pley auf zwischen "5000, wenn die Politik uns Steine in den Weg legen sollte, und bis zu 600 000, sollte es zu Flottennachrüstungen kommen". Derzeit gebe es Nachrüstsätze für Volvo-, Mercedes- und BMW-Fahrzeuge. Produkte für VW-Motoren seien in der Entwicklung.

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