Hof - Er war einst einer der größten Gewerbesteuerzahler der Stadt Hof, nun steht er im Mittelpunkt eines großen Strafverfahrens wegen Anlagebetrugs: Am 23. Januar beginnt vor dem Landgericht Hof die Hauptverhandlung gegen Michael Turgut. Der 45-Jährige gilt als eine der schillernsten Figuren des grauen Finanzmarktes in ganz Deutschland. Er war Inhaber der gescheiterten Futura Finanz und weiterer sogenannter Strukturvertriebe. Darunter versteht man die Vertreterkolonnen, die außerhalb des Bankensystems Finanzprodukte aller Art an den Mann bringt - oftmals zum Schaden des Anlegers. In dem Hofer Verfahren geht es allein um mutmaßliche Betrügereien rund um den "Multi Advisor Fund I" (MAF). Dabei handelt es sich um eine im Jahr 2005 gegründete Gesellschaft bürgerlichen Rechts. Gründungsgesellschafter waren einst die mittlerweile insolvente Privatbank Reithinger GmbH & Co. KG und die European Securities Invest SECI GmbH Wertpapierhandelsbank. Die Truppen der von Turgut geführten IFF AG warben für den Fonds weitere Anleger als Gesellschafter. Geplant war ein Zeichnungsvolumen von 120 Millionen Euro, die in Immobilien, Firmenbeteiligungen, Wertpapiere und Hedge Fonds investiert werden sollten.