Wirtschaft "Finger weg vom Arbeitsmarkt"

Die bayerische Wirtschaft fürchtet negative Auswirkungen der Berliner Koalitionsverhandlungen. "Wir sind zutiefst besorgt" sagte am Freitag Bertram Brossardt, der Hauptgeschäftsführer der Vereinigung der bayerischen Wirtschaft (vbw), im Interview mit unserer Zeitung, und ergänzte: "Wir befürchten, dass wir derzeit einen organisierten Rückschritt für Wachstum und Beschäftigung erleben." Kritik übte Brossardt insbesondere an den bisherigen Plänen zu einem einheitlichen Mindestlohn. „Der Mindestlohn ist ordnungspolitisch falsch“, meinte der Hauptgeschäftsführer. Er werde insbesondere diejenigen treffen, die es heute schon schwer am Arbeitsmarkt haben. Einen Mindestlohn dürfe es nur branchenbezogen geben, er müsse zudem regional differenziert werden unter Berücksichtigung laufender Tarifverträge. Brossardt: "Entscheidend ist, dass der Mindestlohn von Arbeitgebern und Gewerkschaften festgesetzt wird und nicht vom Staat." In letzter Konsequenz befürchtet er die Auflösung der Agenda 2010. Für diesen Fall prognostiziert er den Verlust von Wettbewerbsfähigkeit bei den bayerischen Unternehmen und damit von Arbeitsplätzen.

 
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