Wirtschaft PS-Boliden aus dem Fichtelgebirge

Christopher Michael und Roland Losch

Der Autoveredler Mansory ist bekannt für seine luxuriösen Fahrzeuge. Auf dem Genfer Autosalon zeigen die Brander acht neue Modelle: vom Supersportler bis zum SUV.

 
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Brand in der Oberpfalz - Der Genfer Autosalon ist ein Schaulaufen der Branche. Kaum ein Hersteller, der es sich leisten möchte, dort nicht vertreten zu sein. Auch das nach seinem Gründer benannte Unternehmen Mansory aus Brand in der Oberpfalz, ganz im Süden des Fichtelgebirges, ist zur Präsentation in die Schweiz gereist. Zwar sind die Brander kein klassischer Autobauer, aber immerhin Autoveredler. In Genf präsentiert Mansory gleich acht neue Varianten von Fahrzeugen wie dem Mercedes G 500, dem Ferrari 488 Spider oder dem Maserati Levante, und steht dabei in einer Reihe mit weiteren Tunern wie RUF, Brabus und Abt.

Der Genfer Autosalon

Der 87. Genfer Autosalon hat bereits seit Dienstag für die Presse geöffnet. Von heute an bis zum 19. März steht die Ausstellung auch normalen Besuchern offen. Auf der größten jährlichen europäischen Automesse stellen über 60 Aussteller knapp 150 Welt- und Europapremieren vor. Klassische Antriebstechnologien bestimmen nach wie vor das Bild, nur wenige Dutzend der rund 900 ausgestellten Fahrzeuge gelten als energieeffizient. Die Veranstalter erwarten bis zu 700 000 Besucher.

Über seine Kunden hält sich Mansory traditionell bedeckt. Dass sich das Angebot der Firma jedoch nicht an Otto-Normalverbraucher richtet, sondern an die gut betuchte Klientel in den Metropolen der Welt, ist ein offenes Geheimnis. Angesichts der Grundversionen der Fahrzeuge, die Mansory auf dem Genfer Autosalon präsentiert, ist das auch kein Wunder.

Bereits in ihren Standard-Ausführungen kosten Fahrzeuge wie der Porsche Panamera oder die Mercedes S-Klasse über 75 000 Euro. Manche, wie der Rolls-Royce Dawn kosten gar knapp 330 000 Euro. Dass sie in ihren veredelten Varianten nicht billiger werden, versteht sich von selbst. Der Autoveredler verspricht in seinen Pressemitteilungen gerne auch "aufregende Unikate", mit denen "zahlungskräftige Kunden auf der ganzen Welt ihre Freizeit" verbringen können. Eines dieser Unikate ist die Mercedes V-Klasse, die das Brander Unternehmen auf dem Genfer Autosalon präsentiert.

Luxus wie in der First-Class hochklassiger Fluglinien können die Besitzer in dem Fahrzeug erleben. Dabei setzen die Brander weniger auf eine möglichst hohe Endgeschwindigkeit - auch wenn die Mansory-Tüftler dem Mercedes-Motor laut Mitteilung dennoch gut 53 Mehr-PS und ein um 60 Newtonmeter gesteigertes Drehmoment herausgelockt haben. Das Besondere versteckt sich im Inneren des Großraum-Pkw. Komfortsitze mit Liegefunktion finden sich darin ebenso wie ein Kühlschrank, ein Fernseher für Besprechungen sowie ausfahrbare Konferenz-Sitze.

Mit einem anderen ihrer Fahrzeuge folgt Mansory hingegen genau dem Trend, der auch bei Serienfahrzeugen in Genf offensichtlich ist: Jeder fünfte Autokäufer entscheidet sich mittlerweile für einen SUV. Mit ihrer "Black Edition" des Bentley Bentayga präsentiert das Brander Unternehmen ihre Version der Geländelimousine. Zusätzliche Carbon-
Elemente an der Front des Fahrzeugs geben dem SUV ein futuristisches Aussehen. 23-Zoll-Felgen auf beiden Achsen reizen darüber hinaus das derzeit für Pkw technisch machbare aus.

Ganz an die Spitze beim Genfer Autosalon haben es die Fahrzeuge der PS-Schmiede aus dem Fichtelgebirge hingegen nicht gebracht. Obwohl das "Auto des Jahres" bei der Schau in der Schweiz ebenfalls ein SUV geworden ist: die begehrte Auszeichnung sicherte sich der Peugeot 3008. "Die Jury erkennt an, dass der Marktanteil von SUVs und Crossover-Cars immer weiter steigt", sagt Hakan Matson, Jurypräsident beim Genfer Autosalon. Woran das liegt, dass die wuchtigen Fahrzeuge derart beliebt sind, weiß ADAC-Experte Martin Ruhdorfer. "Den Kunden gefällt die Optik", sagt er.

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