Zur Einweihung der Halle vier 2013 lobte der damalige Daimler-Chefentwickler Manfred Homm den Zulieferer aus Selb. "Wir brauchen Partner, die höchste Präzision liefern", sagte Homm damals. Und einer dieser Partner sei Rapa. Das Unternehmen habe Daimler mit Qualität überzeugt. Nun fügt sich also Thyssen-Krupp-Bilstein ebenfalls in diese Reihe ein.
Welch große Bedeutung der Auftrag für Rausch & Pausch hat, macht eine Zahl deutlich, die Karin Wolf auf Nachfrage präsentiert. Der 330-Millionen-Euro-Auftrag läuft zunächst bis ins Jahr 2030. Die Spitzenproduktion ist für das Jahr 2025 angepeilt. "Dann wird der Umsatz mit dem neuen Bauteil rund 25 Prozent unseres Gesamtumsatzes ausmachen", rechnet sie vor.
Angesichts dieser Pläne ist es kaum verwunderlich, dass Rapa weiteres Personal benötigt, um den TKB-Auftrag abzuarbeiten. Derzeit zählt Rapa rund 950 Mitarbeiter. Künftig werden wohl 70 weitere eingestellt werden. Über den Fachkräftemangel kann sich das Unternehmen "momentan noch nicht beklagen", sagt Karin Wolf. "Man muss aber natürlich auch alle Möglichkeiten ausschöpfen", ergänzt sie.
Mit dem Bau der Produktionshalle soll es nun rasch vorangehen. Bereits am Mittwoch hat der Selber Stadtrat den Bauantrag zur Halle auf seiner Tagesordnung. Im nächsten Jahr soll das Gebäude dann schon stehen. "Da sollen bereits die ersten Anlagen geliefert werden", schildert Wolf. Im Jahr darauf wollen die Selber zunächst Vorserien fertigen. 2020 soll das Ventil dann in Serie gehen.