Coburg Die Reifeprüfung: HSC zu Hause gegen Nordhorn-Lingen

Stehen als Team zusammen und haben den ersten Heimsieg der Saison im Visier: die Profis des HSC 2000 Coburg, hier im Spiel gegen Leipzig. Foto: Iris Bilek

Der HSC 2000 empfängt am Sonntag Nordhorn-Lingen in der HUK-Arena. Dem Spiel kommt große Bedeutung zu. Andreas Schröder verrät im Video seine persönliche Lieblingsmannschaft.

 
Schließen

Diesen Artikel teilen

Coburg - Es war phasenweise sehr knapp, die Coburger hatten mehrfach die Führung in eigenen Händen. Am Ende hat es jedoch nicht gereicht. Die Niederlage des HSC 2000 Coburg (20. Platz/0:6 Punkte) am vergangenen Donnerstag in Hannover war die dritte im dritten Saisonspiel der 1. Handball-Bundesliga. "Wir haben uns nochmal ein paar Szenen aus dem Spiel angeschaut. Am Ende war klar, dass wir vielleicht drei Fehler zu viel gemacht haben", analysiert HSC-Coach Alois Mráz am Mittwochmittag.

Ex-HSCler Anton Prakapenia: "Ich freue mich sehr auf Coburg"

Anton Prakapenia kehrt am Sonntag zum ersten Mal seit seinem Wechsel zur HSG Nordhorn-Lingen im Sommer 2019 in die Vestestadt zurück. "Ich hatte eine tolle Zeit in Coburg, das wird interessant für mich", sagt er am Mittwochnachmittag am Telefon. Unter anderem mit Jakob Knauer und Fabian Apfel habe er noch Kontakt, auch mit Jan Gorr, früherer HSC-Trainer und mittlerweile Geschäftsführer, habe Prakapenia "ein paar Mal telefoniert und geschrieben".

Im Sommer 2019 entschied sich der Weißrusse nach nur einem Jahr in Coburg, den Schritt in die erste Liga zu wagen. Nun trifft er zum ersten Mal auf den HSC. "Ich freue mich sehr auf Coburg und die HUK-Arena", sagt er, "wir wollen das Spiel aber natürlich gewinnen und die ersten zwei Punkte der Saison holen."

Beide Teams stehen bei drei Niederlagen aus drei Spielen. "Ich sehe die Coburger in der Favoritenrolle, weil sie ein Heimspiel haben. Es wird schwer für uns", macht der 32-jährige Rückraumspieler deutlich.

Das erste Spiel der HSG gegen Berlin verpasste der 1,96-Meter-Mann aufgrund einer Blessur am Knie. Die Verletzung sei nun aber komplett ausgestanden. "Ich bin fit und bereit für das Spiel gegen den HSC."

Knapp eineinhalb Wochen beträgt die freie Zeit für die Coburger, die am Sonntag ihr zweites Heimspiel vor der Brust haben. Gegner ab 16 Uhr in der HUK-Arena ist die HSG Nordhorn-Lingen (19./0:6). Seit Montag befindet sich der HSC wieder im Training. Nach der Hannover-Partie ließ Mráz sein Team am Freitag noch einmal antreten, gab am Wochenende frei. "Das war wichtig, damit sich die Jungs erholen konnten nach drei Spielen in einer Woche."

Nordhorn-Lingen, in der aufgrund von Corona abgebrochenen Saison 2019/20 abgeschlagenes Tabellenschlusslicht, wurde vom Abstieg verschont. Nun gibt es in dieser Spielzeit dafür vier statt wie üblich zwei Absteiger. Aus Sicht des HSC soll es am Sonntag klappen mit dem ersten Sieg in Liga eins. "Wir wissen, dass wir das können", sagt der 42-Jährige, "wir müssen aber noch ein bisschen konstanter spielen und Fehler reduzieren."

Genau auf diese Fehler wird der kommende Gegner in der HUK-Arena lauern, um dann Rechtsaußen Robert Weber in Szene zu setzen. Der 34-jährige Österreicher wird am Sonntag sein 401. Bundesliga-Spiel absolvieren. Aktuell führt er die HSG-interne Torjägerliste mit 18 Treffern an. Der Landsmann von Coburgs Christoph Neuhold dürfte ein großer Faktor im Spiel der Gäste sein. Wie will der HSC es schaffen, dass Weber nicht heißläuft? "Die Gegenstoß-Verteidigung beginnt mit unserem eigenen Angriff. Wenn wir da wenig Fehler machen, haben sie auch wenig Chancen dazu", erklärt Coburgs Trainer und mahnt: "Wir müssen konzentrierter sein."

Die 1. Handball-Bundesliga ist in die Saison 2020/21 gestartet. Mit dabei im neuen Gewand und mit neuen Formaten: „7Meter“ – das offizielle Videomagazin der HBL. Es liefert ab sofort wieder Hintergrundberichte aus der stärksten Liga der Welt. Gleich zu Beginn kommt der Kapitän des HSC 2000 Coburg zu Wort: „Traum-7“ – welche sieben Spieler wählt Andreas Schröder in seine persönliche Lieblingsmannschaft und warum?

<%EMBED type="youtube" id="bdjyhSRMNsE" url="https://www.youtube.com/embed/bdjyhSRMNsE" target="_blank">

Den Coburger Verantwortlichen ist klar, dass das Spiel gegen Nordhorn-Lingen, Mitkonkurrent um den Klassenerhalt, ein enorm wichtiges ist. Für die HSC-Profis ist es eine Art Reifeprüfung. Packen sie die HSG und fahren den ersten Heimsieg der Saison ein? Das wäre ohne Zweifel ein Signal an die Konkurrenz in Richtung Ligaverbleib. Bereits als die Spielansetzungen festgesetzt wurden, sagte Coburgs Geschäftsführer Jan Gorr in Bezug auf die kommende Partie: "Das wird ein ganz wichtigesSpiel für uns zu Hause sein, wo wir unbedingt die Punkte haben wollen." Klappt es nicht mit dem ersten Erfolg der noch jungen Saison, wird der Druck auf das Team nicht kleiner, immerhin steht nach dem Nordhorn-Spiel die überaus schwere Auswärtsbegegnung bei Topteam Flensburg bevor.

Die Gäste um Ex-HSCler Anton Prakapenia verloren zum Auftakt zu Hause gegen Berlin mit 20:25 und mussten sich im Anschluss in Flensburg mit 26:33 geschlagen geben. Zuletzt verlor das Team von Daniel Kubes zu Hause gegen den Bergischen HC (26:31). "Gegen den BHC war das ganze Spiel knapp, erst gegen Ende wurde es deutlich", sagt Mráz. Er ist gewarnt und wird seine Gedanken an seine Spieler weitergeben. "Wir müssen uns 60 Minuten auf uns konzentrieren", steht für ihn fest.

Dann kann es auch mit dem Heimsieg klappen. "Ich hoffe, dass uns die Zuschauer wieder lautstark unterstützen werden. Im ersten Heimspiel war es super", lobt der Tscheche die Coburger Anhängerschaft. Wie viele Fans am Sonntag in die Halle auf der Lauterer Höhe dürfen, ist aktuell noch nicht klar. Die Corona-Entwicklung müsse tagesaktuell bewertet werden, sagt Jan Gorr. Der Geschäftsführer des HSC geht zum jetzigen Zeitpunkt aber nicht von Änderungen oder Anpassungen im Vergleich zum Leipzig-Spiel aus. "Wir haben aktuell in Coburg die glückliche Situation, dass wir einen wahnsinnig niedrigen Wert von 4,9 Fällen auf 100 000 Einwohner haben."

Daher wird es wohl wieder so sein, dass 1000 Zuschauer live dabei sein dürfen, um ihre Mannschaft im Kampf um die ersten zwei Punkte der Saison zu unterstützen.

Personell kann Mráz fast aus dem Vollen schöpfen, einzig Jakob Knauer steht nicht zur Verfügung. Der Rückraumspiel ist nach der gegen Leipzig erlittenen Schulterverletzung bereits operiert worden.

HSC 2000 Coburg (Aufgebot): Jan Kulhanek, Konstantin Poltrum, Fabian Apfel - Felix Sproß, Justin Kurch, Paul Schikora, Max Preller, Pouya Norouzi Nezhad, Stepan Zeman, Christoph Neuhold, Drasko Nenadic, Andreas Schröder, Tobias Varvne, Pontus Zetterman, Florian Billek. - Es fehlt: Jakob Knauer (Schulter-OP).

Autor

Bilder