Coburg Ein Schritt nach vorne

Die Coburger Handballer liefern gegen den SC Magdeburg trotz der 26:28-Niederlage ihre bisher beste Leistung in dieser Saison ab. Sie bieten dem Favoriten 60 Minuten lang Paroli.

 
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Coburg - Der HSC 2000 Coburg hat einen Schritt nach vorne gemacht. Auch wenn das Heimspiel in der 1. Handball-Bundesliga gegen den SC Magdeburg am Sonntag mit 26:28 (15:14) verloren ging, war im Geisterspiel in der HUK-Arena ein deutlicher Aufwärtstrend festzustellen. Das Team von Trainer Alois Mraz bot dem favorisierten Gast über 60 Minuten Paroli, verpasste es aber, die durchaus möglichen ersten Punkte in dieser Saison einzufahren. So gab es die sechste Niederlage im sechsten Spiel für die Vestestädter.

"Ich bin sehr stolz auf meine Mannschaft", sagte Mraz nach der Partie, die bis zum Schluss auf des Messers Schneide stand. Seine Handballer hatten den Magdeburgern einen aufopferungsvollen Kampf geliefert und vor allem in der Deckung hervorragend agiert. Aber auch im Angriff gab es sehenswerte Aktionen der Coburger, die sogar mit einer Führung in die Halbzeit gehen konnten. Mit 16 Paraden avancierte Konstantin Poltrum zum Fels in der Brandung. "Wir haben 60 Minuten lang eine gute Leistung geboten", sagte der HSC-Torhüter. "Es waren nur ein oder zwei Fehler zu viel dabei. Emotional haben wir viel auf die Platte gebracht, obwohl es ohne Zuschauer definitiv schwieriger war. Magdeburg ist wohl noch einen Tick erfahrener, aber wir sind dabei."

SCM-Trainer Bennet Wiegert war schon in der ersten Halbzeit mit seinen Mannen unzufrieden. "Wir sind gut reingekommen und haben einen guten Ball gespielt. Wir führen mit zwei Treffern und können auf vier Tore davonziehen. Dies ist uns leider nicht gelungen. Dann haben wir angefangen, unsere Kräfte zu verteilen und uns geht dadurch das Spiel ein wenig verloren und gehen mit einem Tor Rückstand in die Halbzeit. " Und in der Tat, der HSC nutzte die technischen Fehler der Gäste eiskalt und kam nach dem 4:7-Rückstand (13.) über 11:11 zur knappen 15:14-Pausenführung.

Nach dem Wechsel zeigte der SC Magdeburg zunächst weiterhin Schwächen im Abspiel und im Abschluss, die Coburg konsequent ausnutzte. 17:14 stand es in der 36. Minute, als Florian Billek einen seiner insgesamt sieben Treffer mit Vehemenz erzielte. "In der 40. Spielminute haben wir erst wieder die Wende durch einige Veränderungen im System bekommen", meinte SCM-Coach Wiegert später. Dazu beigetragen haben aber auch Coburger Fehler wie versiebte freie Bälle und vergebene Siebenmeter und ein ebenso stark haltender Gästetorwart Tobias Thulin. Magdeburg kam wieder ran und ging mit 21:19 in Front (45.).

Der Knackpunkt kurz darauf: Nach Pouyas Granate zum 20:21 und einer Parade von Poltrum scheiterte Billek im Gegenzug an der Latte. Statt 21:21 stand es wenig später 20:22. Es blieb spannend. Schröder verkürzte in der 55. Minute auf 23:24 und Magdeburg wackelte. In den hektischen Schlussminuten war es der Tick Cleverness, den die Gäste den Coburgern voraus hatten und der ihnen den 28:26-Erfolg bescherte. "Ich weiß nicht, wie ich diesen Sieg bewerten soll", sagte SCM-Trainer Bennet Wiegert. "Ich bewerte es erst einmal so, dass wir zwei Punkte mehr haben und ich glaube, wir können und müssen viel besser spielen und uns ganz anders präsentieren."

HSC-Geschäftsführer Jan Gorr zeigte sich sehr zufrieden, auch wenn die Coburger weiter auf die ersten Punkte warten müssen. "Wir hatten eine echte Spitzenmannschaft bis zur letzten Aktion am Schlafittchen. Unsere Truppe hat toll gekämpft. Viel Bewegung, klasse Beinarbeit in der Abwehr und ein tolles Überzahlspiel. Zudem bot Konstantin Poltrum 60 Minuten lang starke Paraden", sagte Gorr, der aber auch Defizite entdeckte und in den letzten Minuten den "Killerinstinkt" vermisste. "Es gab ein paar freie Bälle, die wir nicht genutzt haben. An dieser Stelle müssen wir da sein, wenn uns der große Wurf gelingen soll."

HSC 2000 Coburg: Poltrum/Apfel - Pouya (3), Sproß (2/1), Nenadic, Billek (7), Zetterman (4), Varvne (1), Schikora, Dettenthaler, Kurch (1), Zeman (2), Schröder (6), Neuhold.

SC Magdeburg: Thulin/Patzwaldt - Musa, Chrapkowski, Musche (7), Steinert (2), Kristjannson (1), Pettersson (4) O. Magnusson (5/2), Hornke, Gullerud (3), Mertens, Bezjak (5), O´Sullivan (1).

Schiedsrichter: Fabian Baumgart (Altenheim)/Sascha Wild (Elgersweiher). - Strafminuten: 8/6.

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