HSC Coburg Horvat-Abschied mit großen Emotionen

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Fast 1000 Fans sehen das Spiel zwischen Cveba´s OldStars und der aktuellen HSC-Mannschaft. Der beliebte Trainer muss viele Hände schütteln.

 
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Coburg - Nicht nur für den Protagonisten des Abends war es eine hochemotionale Angelegenheit, sondern auch für seine früheren Handballer und nicht zuletzt die knapp 1000 HSC-Anhänger, die zum Abschiedsspiel von Hrvoje "Cveba" Horvat in die Coburger Angerhalle gekommen waren. Kaum einer der alten Weggefährten wollte es sich nehmen lassen, dem scheidenden Trainer Respekt und Anerkennung zu zollen. Der Vergleich zwischen Cveba´s OldStars und der aktuellen Drittliga-Mannschaft von Jan Gorr ging am Ende mit 30:16 (14:4) deutlich an die Jüngeren.

Hundertfaches Händeschütteln, viele herzliche Umarmungen und beste Wünsche für die Zukunft - der 67-Jährige, der zusammen mit Ehefrau Dunja seit Mai wieder in seiner Geburtsstadt Blejovar wohnt, erntete am Freitagabend den verdienten Lohn für seine geleistete Arbeit, die ihn zum erfolgreichsten Coach der HSC-Vereinsgeschichte gemacht hat.

Sympathische Art

Aber nicht nur sein mit viel Akribie, Disziplin und Fachwissen verbundenes Wirken auf sportlichem Gebiet, sondern auch und vor allem die sympathische Art im Umgang mit seinen Mitmenschen ließen Cveba Horvat zum Publikumsliebling werden. Dass diese Liebe auf Gegenseitigkeit beruht, hatten seine Frau und er schon im Vorfeld des Handball-Events betont: "Wir haben die Coburger, den HSC und die Stadt sehr ins Herz geschlossen." Das Abschiedsspiel in der altehrwürdigen Angersporthalle - Ort des größten Horvat-Triumphs mit dem HSC, dem Aufstieg in die zweite Liga - wurde zu einer schweißtreibenden Sache. Über 30 Grad Celsius erinnerten nicht nur die Zuschauer eher an einen Sauna-Besuch, auch die Spieler wurden in konditioneller Hinsicht stark gefordert. Coburgs Oberbürgermeister und ehemaliger HSC-Präsident Norbert Kastner sorgte sich vor dem Anwurf in erster Linie um Cveba´s OldStars. "Das wird eine echte Hitzeschlacht werden. Mal sehen, wie die Oldies sich behaupten."

Beifall für die Oldies

Die 20 Helden der früheren Tage um Vladimir Suma, Christian Pack, Kamil Piskac, Matthias Briem, Martin Reuter und Toni Lakisa wurden vor der Begegnung einzeln und mit viel Beifall begrüßt. "Es ist einfach nur geil, wieder einmal in der orangenen Halle aufzulaufen", sagte Martin Reuter. Und HSC-Vorstandssprecher und OldStars-Torhüter Stefan Apfel ergänzte: "Eine tolle Sache." Aber auch das aktuelle Team erhielt jede Menge Applaus. Im Kader von Jan Gorr standen allerdings nur zehn Spieler, da der neue Trainer auf einige Akteure verzichten musste. Unter anderem fehlten die angeschlagenen Riha, Göhl, Karapetjan und Roth.

Das Duell Jung gegen Alt entwickelte sich wider Erwarten zu einer sehr einseitigen Angelegenheit. Von Anfang an machten Gorrs Schützlinge klar, dass sie sich von den alten Recken nicht vorführen lassen wollten. Ihre beherzte Gangart bereitete Cveba´s OldStars mächtig Probleme, die bis zum Kreis zwar gefällig kombinierten, dann aber an der kräftig zupackenden HSC-Abwehr oder am mehrfach glänzend parierenden Torwart Oliver Krechel scheiterten.

Nur bis zum 6:3 hielten Cvebas Mannen mit, dann zogen die Drittliga-Spieler über 8:3 zum 14:4-Halbzeitstand davon. Nach der Pause löste Stefan Apfel dann Howie Martinsen im Tor der Oldies ab, der ins aktuelle Team wechselte. Das ließ nicht locker und schraubte das Ergebnis über 20:8 (49.) auf 27:12 (50.). Zwei Minuten vor Ende nahm Jan Gorr eine Auszeit, damit Hrvoje Horvat auch optisch verabschiedet werden konnte. "Danke, Cveba!" stand auf einem Riesenplakat, das die Spieler beider Mannschaften zusammen hochhielten. Es folgten tosender Applaus und stehende Ovationen der 1000 Fans. Horvat war sichtlich gerührt. In den Schlussminuten kam auch der Spaßfaktor nicht zu kurz. Martinsen erzielte schließlich mit einem Kempa-Trick auf Vorlage seines Torwartkollegen Oliver Krechel den 30:16-Endstand.

Offensichtlich hatten sich vor allem die OldStars in weiser Voraussicht geschont. Denn in der dritten Halbzeit, die beim Coburger Schlossplatzfest und auf der Partymeile im Steinweg ausgetragen wurde, liefen dann alle zur Höchstform auf. Es wurden alte Handball-Lieder geträllert und die eine oder andere Anekdote aufgewärmt. Emotional wurde es dann noch einmal knapp nach Mitternacht, als die Horvats aufbrachen und nochmals von allen herzlich verabschiedet wurden. Bereits am Samstagmittag ging es nämlich zurück nach Kroatien. "Die Enkel warten auf den Opa", sagte Cveba Horvat, der auf der Insel Pag ein Ferienhaus besitzt. Er versprach aber: "Wir kommen im Dezember wieder nach Coburg."

Die Aufgebote

Cveba`s OldStars: St. Apfel/Martinsen - Lendner, Pack, Piskac, Suma, Lakisa, Mustafic, Zelenov, Reuter, Schmidt, Pussert, Ma. Werner, Briem, Häfner, St. Schumann, Chr. Schumann, Kästner, Fl. Kirchner. - Trainer: Cveba Horvat/M. Weixler.

HSC 2000 Coburg: Krechel/Martinsen - Lutz, Barsties, Andersson, Franke, Kelm, Vitek, Drude, Riehn, Troppmann. - Trainer: Jan Gorr/ Ralf Baucke.


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