Flensburg/Coburg Ohne Chance im hohen Norden

Der HSC 2000 verliert in der 1. Handball-Bundesliga in Flensburg mit 22:32. Nur in der Anfangsphase kann Coburg das Spiel ausgeglichen gestalten.

 
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Flensburg/Coburg - Die Handballer des HSC 2000 Coburg haben in der 1. Bundesliga die fünfte Niederlage im fünften Saisonspiel einstecken müssen. Am Sonntagnachmittag unterlag das Team von Trainer Alois Mráz in Flensburg mit 22:32. In den ersten zehn Minuten gestalteten die Gäste die Partie offen, danach zog der Champions-League-Teilnehmer das Tempo an und setzte sich am Ende hochverdient durch. "Wir müssen konsequenter sein", sagte Coburgs Draš ko Nenadic nach Spielende im Interview mit Fernsehsender Sky.

SG Flensburg-Handewitt - HSC 2000 Coburg 32:22 (17:11)

SG Flensburg-Handewitt: Benjamin Buric (24 Paraden, 52,17 Prozent gehaltener Bälle), Torbjørn Bergerud - Simon Hald (1), Lasse Svan (2), Hampus Wanne (8/4), Magnus Jøndal (1), Jacob Heinl, Mads Mensah Larsen (1), Gøran Søgard Johannessen (3), Jim Gottfridsson (4), Magnus Holpert (1/1), Franz Semper (7), Domen Sikošek Pelko (3), Magnus Rød (1).

HSC 2000 Coburg: Jan Kulhánek (14, 37,84), Konstantin Poltrum (5, 35,71) - Max Preller (1), Pouya Norouzi Nezhad (3), Felix Sproß (3), Draško Nenadic (5), Florian Billek (1/1), Pontus Zetterman (1), Tobias Varvne, Paul Schikora, Justin Kurch, Štepán Zeman (6), Andreas Schröder (2).

Schiedsrichter: Sascha Schmidt/Frederic Linker. - Zuschauer: 700.

Zeitstrafen: 2 (Gottfridsson/Semper) - 4 (2x Zeman, Zetterman, Schikora, Rote Karte für Preller nach Foulspiel an Svan in der 46. Minute).

Spielfilm: 0:1 (2.), 1:2 (5.), 2:3 (6.), 4:3 (10.), 6:3 (12.), 8:4 (16.), 9:6 (17.), 10:6 (19.), 11:7 (21.), 12:8 (22.), 14:8 (25.), 15:10 (27.), 17:11 (Halbzeit), 18:12 (34.), 19:13 (34.), 21:14 (37.), 22:15 (38.), 24:16 (40.), 25:17 (45.), 27:18 (50.), 28:19 (51.), 29:20 (52.), 31:21 (55.), 32:22 (Endstand).

SG Flensburg-Handewitt - HSC 2000 Coburg 32:22 (17:11). Der HSC startete mit Jan Kulhánek im Tor. Vor ihm begannen Florian Billek und Felix Sproß auf den Außen sowie Pontus Zetterman, Pouya Norouzi Nezhad und Andreas Schröder im Rückraum. Am Kreis begann Š tepán Zeman. Zetterman brachte den HSC in Front, Kulhanek parierte im ersten Flensburger Angriff gleich dreimal, erwischte einen super Start in die Partie. Nach 2:14 Minuten sorgte Magnus Rød für den Ausgleich. Mit einem Treffer von Außen gelang Sproß die erneute Führung. Kulhanek kam in den Anfangsminuten bereits auf sechs Paraden und sorgte für einen tollen Start des HSC. Nach sieben Minuten stand es 3:3.

Schrecksekunde für die Gäste: Š tepán Zeman musste an der Bank am Knie behandelt werden. Derweil ging nach einem vergebenen Gegenstoß von Sproß die SG durch Domen Sikošek Pelko in Führung. Nach einem Schröder-Fehlpass zog Flensburg-Handewitt erstmals auf zwei Tore davon (5:3, 11. Minute). Justin Kurch ersetzte den angeschlagenen Zeman am Kreis, Hampus Wanne stellte nach einem Gegenzug indessen auf 6:3. HSC-Trainer Alois Mráz nahm die Auszeit und sagte zu seinen Mannen: "Wir brauchen mehr Selbstvertrauen."

Die SG zieht davon

Nach 13 Minuten leuchtete ein 7:4 von der Anzeigetafel, Tobias Varvne ersetzte Norouzi Nezhad als Spielmacher. Zeman musste danach für zwei Minuten auf die Bank, die SG konnte daraus aber zunächst kein Kapital schlagen. Auf der Gegenseite scheiterte Draš ko Nenadic am starken Flensburger Keeper Benjamin Buric, während kurz danach Gøran Søgard Johannessen auf 8:4 stellte. Nach gut 20 Minuten wurde es immer wieder deutlich: Fehler des HSC im Angriff nutzte der Champions-League-Teilnehmer fast immer aus und traf konsequent (11:6, 20.).

In der Folge agierte die SG Flensburg-Handewitt abgezockter, wartete geduldig auf Lücken in der HSC-Abwehr. Die Gäste liefen sich häufig an der körperlich starken Heimabwehr fest oder scheiterten an Buric im Tor. Die Hausherren kamen durch Franz Semper zum 15:9 (25.). Max Preller ersetzte dann Sproß auf Linksaußen, Paul Schikora kam für Florian Billek auf Rechtsaußen und sammelte erste Bundesliga-Minuten. Zeman traf danach vom Kreis. Preller fand im Anschluss im Gegenstoß in Buric seinen Meister, Jim Gottfridsson stellte auf 16:10. Für einen Siebenmeter kam kurz vor der Pause Konstantin Poltrum aufs Feld, konnte aber gegen Hampus Wanne nichts ausrichten. Der Schwede sorgte mit dem 17:11 für den Halbzeitstand.

Buric kam in Hälfte eins auf zwölf Paraden, Kulhánek zog wenige Momente nach Wiederbeginn gleich, als er gegen Lasse Svan parierte. Gottfridsson und Svan sorgten aber dafür, dass Flensburg mit 20:13 in Führung lag (35.). Semper traf mit einem kompromisslosen Wurf aus dem Rückraum, während Billek vom Siebenmeterstrich erfolgreich war.

Flensburg setzte sich in den ersten Minuten in Hälfte zwei mehr und mehr ab. In der Offensive trafen die Norddeutschen recht sicher, in der Defensive verteidigten sie gut und ließen in 39 Minuten lediglich 16 Coburger Tore zu. Der HSC gab nicht auf, verzettelte sich aber desöfteren im Angriff. "In der Abwehr müssen wir weiter aktiv nach vorne arbeiten. Wir sind zu passiv", monierte Alois Mráz danach in einer Auszeit.

Poltrum ersetzte im Anschluss Kulhánek im Tor und sah, wie seine Vorderleute im Angriff zu viele einfache Fehler machten. Billek scheiterte danach per Siebenmeter an Buric. Zeman traf in Überzahl und sorgte für das 17. HSC-Tor.

Überragender Buric im Tor

Mitte der zweiten Halbzeit hatte Benjamin Buric im Flensurger Tor eine Quote von mehr als 50 Prozent gehaltener Bälle. Nach einem unglücklichenen Zusammenprall mit Lasse Svan sah Max Preller die Rote Karte, die Hausherren zogen per Siebenmeter auf 26:17 davon (47.). Die Gastgeber hatten neben dem angeschlagenen Marius Steinhauser, der vom vergangenen Champions-League-Spiel gegen Elverum Blessuren davongetragen hatte, auch noch mit Verletzungen von Lasse Svan (Zusammenstoß mit Preller) und Simon Hald (umgeknickt) zu kämpfen. Dennoch zog die SG, die jetzt unter anderem mit Magnus Jøndal auflief, auf zehn Tore davon. In den letzten Minuten spielte das Team von Coach Maik Machulla die Partie routiniert zu Ende, vor allem der Bosnier Buric war kaum zu überwinden für die Coburger Offensive.

Am Ende stand ein 32:22 auf der Anzeigetafel. Bis auf die ersten zehn Minuten, in denen die Vestestädter die Begegnung noch offen gestalten konnten, war ein deutlicher Qualitätsunterschied zu erkennen, sodass der SG-Sieg am Ende auch hochverdient war. Der HSC wartet weiter auf den ersten Saisonpunkt.

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