Die Anstrengungen des Klubs weiß das Gemeindeoberhaupt gleichzeitig durchaus zu würdigen: "Auch wenn mich das vorliegende Hygienekonzept des VfL Frohnlach überzeugt hat möchte ich das Risiko nicht eingehen. Es ist durchaus möglich, das bis zu 400 Zuschauer das Willi-Schillig-Stadion besuchen und da wäre es ein schlechtes Zeichen, wenn man auf der einen Seite kurz vor einem sog. Lockdown steht und an die Vernunft die Bürger der beiden Landkreise appelliert, daheim zu bleiben etc., aber auf der anderen Seite ein solch sportliches Event durchführen lässt."
Ein generelles Sportverbot in Ebersdorf gilt bislang hingegen noch nicht. "Ich habe mich allerdings auch entschieden, kein generelles Sportverbot anzuordnen, da an diesem Wochenende in unserer Gemeinde keine weiteren Sportveranstaltungen mit einem so hohen Zuschaueraufkommen geplant sind. Wir alle wissen nicht was die Zukunft bringen wird. Aber es ist unser aller Aufgabe, alles menschenmögliche zu tun, um den Virus wieder in der Griff zu bekommen", betont Reisenweber, der sich speziell auch für das Verständnis des VfL Frohnlach bedankt. "Ich weiß, dass die momentane finanzielle Situation beim Verein nach wie vor angespannt ist, zumal ja auch bisher lediglich ein Heimspiel gegen Aschaffenburg nach der Fortsetzung der Landesliga ausgetragen werden konnte. Da hätte das Spiel gegen Lichtenfels zweifelsohne gut getan. Jedoch steht die Gesundheit jedes einzelnen Bürgers und die Senkung der Inzidenz-Zahlen absolut im Vordergrund."
In sportlicher Hinsicht waren der VfL Frohnlach (12./31 Punkte) und auch der FC Lichtenfels (8./37 Punkte) für das Derby gut gerüstet. Die Gastgeber haben in ihren zurückliegenden fünf Begegnungen wettbewerbsübergreifend dreimal gewonnen und zweimal Remis gespielt. Sie wollten nach dem 1:1 in Geesdorf ihre positive Bilanz fortsetzen und sich weiter von der Zone der abstiegsgefährdeten Klubs absetzen. Die Korbstädter ihrerseits hatten sich nach ihrem Durchhänger bei FT Schweinfurt und einer Spielabsage wegen einer Quarantäne-Vorsichtsmaßnahme beim letztwöchigen 1:1 in Höchberg von ihrer besseren Seite gezeigt und sich den einen Zähler redlich verdient. Es hätte ein spannendes Duell werden können.
Da im Vorfeld mit mehr als 200 Zuschauern zu rechnen war, wollten die Verantwortlichen des VfL mit einem Stehplatzbereich auf drei Seiten des Spielfeldes und der Sitztribüne zwei Besucherzonen mit jeweils 200 Plätzen als Obergrenze einrichten. "Bereits an den Kassen erfolgt beim Ticketverkauf eine strikte Trennung der beiden Gruppierungen, damit wir die Corona-Richtlinien gewährleisten können", hatte Christian Tremel erläutert. Dass das Spiel nun abgesagt wurde, dafür hat der Sportliche Leiter Verständnis. gw/haze