Regionalsport Corona verhindert Derby in Frohnlach

Ein Fußball-Spiel. Foto: Jan Woitas/dpa-Zentralbild/dpa/Symbolbild

Das am Freitag geplante Fußball-Landesliga-Spiel kann nicht stattfinden. Die Gemeinde entscheidet sich für eine Absage.

 
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Frohnlach/Lichtenfels - Die steigenden Infektionszahlen im Zuge der Corona-Pandemie haben die Gemeinde Ebersdorf/C. veranlasst, das am Freitag in der Fußball-Landesliga Nordwest geplante Derby VfL Frohnlach gegen FC Lichtenfels zu untersagen. Das teilte der Gastgeber-Klub am Donnerstag mit.

"Wegen der stark gestiegenen Coronafälle in den Landkreisen Coburg und Lichtenfels sowie der Stadt Coburg in den letzten Tagen hat sich die Gemeinde Ebersdorf bei Coburg entschieden, das Spiel des VfL Frohnlach gegen den FC Lichtenfels am 23. Oktober abzusagen. Wir stimmen der Gemeinde Ebersdorf zu, dass eine Großveranstaltung angesichts des aktuellen Infektionsgeschehens problematisch ist und akzeptieren die kurzfristige Absage unseres Spiels gegen den FC Lichtenfels.", teilte der 1. Vorsitzende des VfL Frohnlach, Ulrich Kossack, mit.

Gleichzeitig bedauert er in der Pressemitteilung die Situation auch für die vielen ehrenamtlichen Kräfte, die bereit gestanden haben, unter den erschwerten Corona-Bedingungen den Verein zu unterstützen.

Christian Tremel, Sportlicher Leiter des VfL, betont die Notwendigkeit der Entscheidung, um die Spieler und Zuschauer zu schützen: "Wir haben es beim Corona-Virus mit einem Gegner zu tun, gegen den es bisher keine erfolgreiches Mittel gibt. Daher hilft die Strategie, die Situation Ernst zu nehmen und mögliche Gesundheitsgefahren von allen Beteiligten fern zu halten."

Ebersdorfs 1. Bürgermeister Bernd Reisenweber hat den Klub am Donnerstag über die Entscheidung informiert: "Sehr geehrter Herr Kossack, sehr geehrter Herr Tremel, wie bereits gestern Abend telefonisch angekündigt, habe ich mich entschieden, das für Freitag um 19 Uhr angesetzte Landesliga-Spiel zwischen dem VFL Frohnlach und dem 1. FC Lichtenfels abzusagen. Gerade nach bekannt werden der aktuellen Corona-Zahlen in Stadt und Landkreis Lichtenfels und in Stadt und Landkreis Coburg ist es unverantwortlich, zwei Mannschaften aus gerade diesen beiden Landkreisen gegeneinander antreten zu lassen", wird das Gemeindeoberhaupt in der Presse-Information zitiert.

Die Anstrengungen des Klubs weiß das Gemeindeoberhaupt gleichzeitig durchaus zu würdigen: "Auch wenn mich das vorliegende Hygienekonzept des VfL Frohnlach überzeugt hat möchte ich das Risiko nicht eingehen. Es ist durchaus möglich, das bis zu 400 Zuschauer das Willi-Schillig-Stadion besuchen und da wäre es ein schlechtes Zeichen, wenn man auf der einen Seite kurz vor einem sog. Lockdown steht und an die Vernunft die Bürger der beiden Landkreise appelliert, daheim zu bleiben etc., aber auf der anderen Seite ein solch sportliches Event durchführen lässt."

Ein generelles Sportverbot in Ebersdorf gilt bislang hingegen noch nicht. "Ich habe mich allerdings auch entschieden, kein generelles Sportverbot anzuordnen, da an diesem Wochenende in unserer Gemeinde keine weiteren Sportveranstaltungen mit einem so hohen Zuschaueraufkommen geplant sind. Wir alle wissen nicht was die Zukunft bringen wird. Aber es ist unser aller Aufgabe, alles menschenmögliche zu tun, um den Virus wieder in der Griff zu bekommen", betont Reisenweber, der sich speziell auch für das Verständnis des VfL Frohnlach bedankt. "Ich weiß, dass die momentane finanzielle Situation beim Verein nach wie vor angespannt ist, zumal ja auch bisher lediglich ein Heimspiel gegen Aschaffenburg nach der Fortsetzung der Landesliga ausgetragen werden konnte. Da hätte das Spiel gegen Lichtenfels zweifelsohne gut getan. Jedoch steht die Gesundheit jedes einzelnen Bürgers und die Senkung der Inzidenz-Zahlen absolut im Vordergrund."

In sportlicher Hinsicht waren der VfL Frohnlach (12./31 Punkte) und auch der FC Lichtenfels (8./37 Punkte) für das Derby gut gerüstet. Die Gastgeber haben in ihren zurückliegenden fünf Begegnungen wettbewerbsübergreifend dreimal gewonnen und zweimal Remis gespielt. Sie wollten nach dem 1:1 in Geesdorf ihre positive Bilanz fortsetzen und sich weiter von der Zone der abstiegsgefährdeten Klubs absetzen. Die Korbstädter ihrerseits hatten sich nach ihrem Durchhänger bei FT Schweinfurt und einer Spielabsage wegen einer Quarantäne-Vorsichtsmaßnahme beim letztwöchigen 1:1 in Höchberg von ihrer besseren Seite gezeigt und sich den einen Zähler redlich verdient. Es hätte ein spannendes Duell werden können.

Da im Vorfeld mit mehr als 200 Zuschauern zu rechnen war, wollten die Verantwortlichen des VfL mit einem Stehplatzbereich auf drei Seiten des Spielfeldes und der Sitztribüne zwei Besucherzonen mit jeweils 200 Plätzen als Obergrenze einrichten. "Bereits an den Kassen erfolgt beim Ticketverkauf eine strikte Trennung der beiden Gruppierungen, damit wir die Corona-Richtlinien gewährleisten können", hatte Christian Tremel erläutert. Dass das Spiel nun abgesagt wurde, dafür hat der Sportliche Leiter Verständnis. gw/haze

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