Bamberg/Coburg – Gesellschafter und Geschäftsführung der Brose-Gruppe haben bei der Einweihung des Betriebsgebäudes am Berliner Ring in Bamberg den Bau des umstrittenen Verkehrslandeplatzes bei Neida im Landkreis Coburg angemahnt. Michael Stoschek, Vorsitzender der Gesellschafterversammlung des Automobilzulieferers, und Jürgen Otto, Vorsitzender der Geschäftsführung der Brose-Gruppe, sagten am Donnerstag, wenn nach der Abkoppelung Coburgs vom ICE-Netz auch kein neuer Verkehrslandeplatz mit Instrumentenflugregelung gebaut wird, werde man sich damit beschäftigten, weitere Funktionen – insbesondere solche mit hoher Reisetätigkeit – nach Bamberg zu verlagern. Die Brose-Gruppe, die weltweit 24 000 Mitarbeiter an 60 Standorten in 23 Ländern beschäftigt und ihren Stammsitz in Coburg hat, sei auf eine gute Verkehrsanbindung angewiesen. Dazu, so Stoschek und Otto, gehörten auch Geschäftsflugzeuge.

2019 läuft die Ausnahmegenehmigung für den Instrumentenflug auf der in Coburg aus. Bis dahin soll der Flugplatz im Landkreis fertig gestellt sein, um Geschäftsreisen mit Flugzeugen sicher planen zu können. Dies ist nur möglich, wenn in Coburg im Instrumentenflugbetrieb gestartet und gelandet werden kann. Ohne diese technische Einrichtung darf die Brandensteinsebene nur unter Sichtflugbedingungen, die vom Wetter abhängig sind, genutzt werden. Das sei keine Alternative. Zudem sei die Start- und Landebahn auf der Brandensteinsebene zu kurz. Sie könne nicht verlängert werden.

Dagegen habe die Stadt Bamberg alles unternommen, um eine optimale Verkehrsanbindung für Brose sicherzustellen, würdigte Jürgen Otto. Die gute Infrastruktur in Bamberg sei ein zentraler Aspekt gewesen, hier das neue Betriebsgebäude zu errichten. Der Verkehrslandeplatz „Breitenau“, der nur wenige hundert Meter von den Brose-Standorten Bamberg und Hallstadt entfernt liegt, ist für den Geschäftsflugverkehr ausgebaut worden. Zudem hat Bahnvorstand Berthold Huber vor einer Woche in Coburg angekündigt, dass Bamberg ein Systemhalt im ICE-Netz wird. Die Hochgeschwindigkeitszüge der Bahn sollen ab Dezember 2017 im Stundentakt in der Domstadt halten.

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