Der IHK-Präsident richtet seinen Appell an junge Leute, sich jetzt dezidiert mit den Möglichkeiten der dualen Berufsausbildung zu befassen, denn in vielen Bereichen wurden auf Grund besonderer Corona-Hygienevorschriften die Bewerbungsprozesse zurückgefahren, deshalb sei es wichtig, die noch verbleibende Zeit bis zum Ausbildungsbeginn zu nutzen, um sich zu informieren und zu bewerben. Aktuell stehen im IHK-Bezirk Coburg für Interessierte noch 561 offene Lehrstellen zur Verfügung (siehe Infokasten). "Es gilt nach wie vor: Unsere duale Berufsausbildung ist ein Erfolgsmodell und weltweites Bildungsvorbild und der staatlich anerkannte Abschluss gilt als Qualitätssiegel", betont der IHK-Präsident. Die Verbindung aus praktischem Lernen im betrieblichen Arbeitsprozess und Theorievermittlung in der Berufsschule bilde die optimale Basis für eine "Karriere mit Lehre" entsprechend spezifischen persönlichen Fähigkeiten und Neigungen. Wesentlicher Aspekt sei auch die Ausbildungsvergütung, die im Gegensatz zum Studium frühzeitig selbst bestimmtes Leben ermögliche. Neben bewährten Unterstützungsmaßnahmen wie IHK-Lehrstellenbörse, "Ausbil-dungsScouts" und Nachvermittlungsaktionen für unversorgte Bewerber bietet die IHK zu Coburg aktuell eine neue Maßnahme an: das sogenante Matching-Verfahren. Dazu wurden im ersten Schritt die noch freien Ausbildungsplätze in den Unternehmen abgefragt.
Als nächstes werden bei einem virtuellen Speed-Dating den unversorgten Bewerbern ihrem Profil entsprechende Ausbildungsangebote vorgestellt. Über einen solchen Abgleich sollen auch Lehrlinge, die die Ausbildung bei ihrem bisherigen Arbeitgeber aufgrund Corona nicht fortsetzen können, an andere Ausbildungsbetriebe vermittelt werden. "Der Einbruch auf dem Ausbildungsmarkt ist in diesem Jahr sehr deutlich, hoffentlich ist das nur eine Momentaufnahme und es besteht berechtigter Anlass, dass sich an den Zahlen bis zum Beginn des Ausbildungsjahres noch etwas ändern wird und das Ergebnis unterm Strich besser ausfällt", hofft Herdan.
Außerdem sei zu berücksichtigen, dass Coburger Betriebe in den letzten Jahren die Ausbildungsleistung kontinuierlich gesteigert hätten, weil erkannt worden sei, dass damit der Fachkräftenachwuchs am besten gesichert werden könne. "Damit kommen wir auch von einem relativ hohen Niveau direkt in den Krisenmodus", so Herdan.