Gleich zwei Nachtwächter sind am Donnerstag, 20. August, in Bad Rodach unterwegs. Dabei sind neue Reime zu hören.
Bad Rodach - Am Donnerstag, 20. August, gibt es einen besonderen Nachtwächterrundgang in Bad Rodach. Mit Karl-Heinz Engelhardt und seinem Sohn Christian-Andreas Engelhardt werden gleich zwei Nachtwächter durch die Altstadt ziehen und mit ihren gereimten Anekdoten Gäste und Einheimische gleichermaßen begeistern. Treffpunkt ist um 20.30 Uhr am Jagdschloss/Haus des Gastes in Bad Rodach.
Vater und Sohn erzählen bei der Tour von der traditionsreichen Tätigkeit der Nachtwächter, berichten Historisches und geben interessante Geschichten aus vergangenen Zeiten zum Besten. Der Ehrenkodex der Nachtwächter ist es, jeden Auftritt mit neuen Versen zu gestalten.
Bis zum Jahre 1896 wurde in Bad Rodach das Nachtwächteramt ausgeübt. Nach fast 100 Jahren wurde 1982 die Nachtwächtertradition in der Stadt erneut aufgegriffen und wird bis heute gepflegt. Bad Rodach gilt damit als Wiege der europäischen Nachtwächter- und Türmerzunft, die 1987 im dänischen Ebeltoft gegründet wurde.
In den Händen hält der Nachtwächter eine Hellebarde und eine Laterne. Mit dem Horn, das um seinen Hals baumelt, kündigt er sich an, ebenso mit dem bekannten Ausruf: "Hört ihr Leut’ und lasst euch sagen". Einst war er dafür zuständig nachts durch die Gassen der Stadt zu gehen und für Ruhe und Ordnung zu sorgen. Er warnte die Menschen vor Gefahren, etwa vor Feuer, überwachte das ordnungsgemäße Verschließen der Stadttore und war dafür zuständig, das Licht ein- und auszuschalten.
Heute übernimmt der Nachtwächter diese Aufgaben nicht mehr. Er zieht durch die Stadt, zeigt historische Kostbarkeiten, erzählt spannende Anekdoten und berichtet in Reimen über Politisches, Kurioses und aktuelle Ereignisse der Region.
Der Nachtwächter geht außerdem am 27. August und am 3. September auf seine Runde durch die Bad Rodacher Straßen und Gassen. Treffpunkt ist jeweils um 20.30 Uhr am Jagdschloss/Haus des Gastes.
Aufgrund der Bestimmungen zur Eindämmung der Corona-Pandemie sind die Besteigung des Nachtwächterturms und die Einkehr nach dem Rundgang nicht möglich. Der Mindestabstand von 1,50 Metern zu anderen muss eingehalten werden. Sollte dies nicht durchführbar sein, ist eine Mund-Nasen-Abdeckung zu tragen.
