Landkreis Kronach Unsichtbar, aber sehr wichtig

Wichtiger denn je: Ohne die Reinigungskräfte als Hygiene-Experten sei die Bewältigung der Corona-Krise kaum denkbar, meint die Gewerkschaft IG Bau und fordert mehr Lohn für die Beschäftigten. Foto: IG Bau

Putzkräfte leisten in der Pandemie eine bedeutende Arbeit. Die soll aus Sicht der Gewerkschaft besser entlohnt werden.

 
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Landkreis Kronach - Hygiene-Garanten in der Pandemie: Die rund 220 Reinigungskräfte im Landkreis Kronach sollen mehr Geld bekommen. Das fordert die Industriegewerkschaft Bauen-Agrar-Umwelt (IG Bau). Durch Corona werde deutlich, wie sehr es auf die oft unsichtbare Arbeit von Gebäudereinigerinnen ankomme.

"Ohne ihren Einsatz in Krankenhäusern, Pflegeheimen und Supermärkten würde die Gesellschaft kaum so glimpflich durch die Krise kommen. Letztlich rettet Sauberkeit Leben", so Gerald Nicklas, Bezirksvorsitzender der IG Bau Oberfranken.

Die Arbeitsbelastung der Reinigungskräfte habe pandemiebedingt stark zugenommen. "Um die neuen Hygienevorschriften einzuhalten, muss noch häufiger gereinigt werden. Etwa in Schulen soll jede Klinke mehrfach am Tag desinfiziert werden", erklärt Gerald Nicklas.

Trotz der zusätzlichen Aufgaben sei jedoch meist kein weiteres Personal eingestellt worden. Auch Bonus-zahlungen habe es in der Regel nicht gegeben.

In der laufenden Lohn-Tarifrunde für das Gebäudereiniger-Handwerk fordert die IG Bau ein Plus von 1,20 Euro pro Stunde für die zwei Mindestlöhne der Branche. Damit erhöhe sich der Einstiegsverdienst auf zwölf Euro pro Stunde. Glas- und Fassadenreiniger kämen auf 15,30 Euro. Auszubildende sollen 100 Euro mehr pro Monat erhalten. Außerdem drängt die Gewerkschaft auf das bereits im vergangenen Jahr geforderte Weihnachtsgeld in Höhe von 80 Stundenlöhnen.

Die IG Bau ruft die Arbeitgeber auf, in der nächsten Tarifverhandlung ein "akzeptables Angebot" vorzulegen. Die Beschäftigten erwarteten die Anerkennung für ihre unverzichtbare Arbeit. Hinzu kämen massive Lohneinbußen derer, die über Monate mit dem Kurzarbeitergeld auskommen mussten. "Nach dieser Durststrecke ist nun jeder zusätzliche Euro wichtig."

Die Tarifverhandlungen zwischen der IG Bau und dem Bundesinnungsverband des Gebäudereiniger-Handwerks (BIV) gehen am 3. September in Köln in die zweite Runde. red

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