Coburg - Es geschah vor aller Augen: 26 Frauen und Männer wurden am 27. November 1941 durch die Stadt zum Bahnhof getrieben. Es waren die letzten von einstmals 350 jüdischen Coburgern, die noch hier lebten, weil sie nicht fliehen konnten oder wollten. Gemeinsam mit Juden aus Bayreuth und Bamberg wurden sie als "Evakuierungsgruppe IV Oberfranken" nach Riga deportiert, wo das NS-Regime die lettischen Juden in ein Ghetto gesperrt hatte. Die Deutschen wurden nicht dorthin gebracht, sondern gleich in den Wald von Rumbula getrieben und ermordet. Den Transport in den Tod hatten sie selbst bezahlen müssen: 60 Reichsmark pro Kopf.