Arbeitsmarkt Bamberg-Coburg Mehr Arbeitslose, weniger Stellenangebote

Die Menschen stehen am Beginn eines herausfordernden Jahres – und Gleiches gilt damit auch für die Agentur für Arbeit. Foto: picture alliance/dpa/Jens Kalaene

Im Agenturbezirk Bamberg-Coburg macht sich der milde Winter positiv bemerkbar. Und dennoch: 13 913 Männer und Frauen waren im Januar ohne Job.

 
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Der Winter kam lediglich in der Monatsmitte auf Stippvisite im Agenturbezirk Bamberg-Coburg mit Schnee und Frost vorbei. Aus diesen Gründen fiel der Winteranstieg der Arbeitslosigkeit spürbar geringer aus als in früheren Jahren.

Die Arbeitslosigkeit erhöhte sich im Januar um 1394 Personen (+11,1 Prozent). Ende des Monats waren 13 913 Männer und Frauen arbeitslos gemeldet. Zum Vergleich – im letzten Jahr stieg die Zahl der Arbeitslosen um 16,3 Prozent (+272 Personen) mehr. 74,5 Prozent (1038) der Zunahme der Arbeitslosigkeit entfiel auf Männer, die das Gros der Beschäftigten in den witterungsabhängigen Berufen ausmachen. Die Frauenarbeitslosigkeit stieg in den ersten vier Wochen des Jahres lediglich um 356 (+ 6,5 Prozent).

Seit 2023 hat die Arbeitslosigkeit insgesamt um 1097 Personen (+8,6 Prozent) zugelegt. Das liegt zum überwiegenden Teil an der gestiegenen Zahl von Flüchtlingen, die zum Großteil von den Jobcentern betreut werden. Ende des Monats waren im Agenturbezirk 946 Ukrainer und weitere 925 Flüchtlinge anderer Herkunftsländer (davon 538 Syrer, 114 Afghanen, 49 Iraker und 35 Iraner) arbeitslos registriert.

Die Arbeitslosenquote stieg im Januar um 0,4 Prozentpunkte auf 4,0 Prozent. Ihr Vorjahreswert lag bei 3,7 Prozent. Seit Jahresbeginn wurden 2322 Menschen entlassen. Das waren 56,4 Prozent (+837) mehr als im Dezember, ein für die Jahreszeit üblicher Wert. Im Vergleich zum letzten Jahr verloren 1,2 Prozent (-29) weniger ihren Job. Im vergangenen Monat schafften es 959 Menschen, ihre Arbeitslosigkeit durch Aufnahme einer neuen Beschäftigung zu beenden, erfreuliche 27,7 Prozent bzw. 208 mehr als im Jahr 2023.

Schleichender Anstieg

Wie Stefan Trebes, Vorsitzender der Geschäftsführung der Agentur für Arbeit Bamberg-Coburg, zur aktuellen Situation am Arbeitsmarkt erläutert, hätte es in den vergangenen Wochen und Monaten zwar einige Insolvenzen gegeben, sie hätten jedoch aufgrund längerer Kündigungsfristen und Transfergesellschaften lediglich zu einem schleichenden Anstieg der Arbeitslosigkeit geführt. Insgesamt seien die Chancen auf eine Beschäftigung weiterhin gut. „Die Insolvenzen bieten den suchenden Betrieben jetzt vermehrt die Möglichkeit, wieder an Fachkräfte zu kommen. Unsere bundesweite Initiative Jobturbo für Geflüchtete gewinnt ebenso immer mehr an Schwung. Zahlreiche Betriebe zeigen Interesse und haben sich bereits beim Arbeitgeberservice gemeldet. Bei größeren Personalbedarfen haben sich Bewerbertage mit Sprachkursabsolventen bewährt, die wir auch direkt vor Ort exklusiv bei Firmen durchführen“, so Trebes weiter. In den kommenden Wochen führe man Vermittlungsbörsen nicht nur für Geflüchtete etwa in den Bereichen Pflege und Gastronomie durch. „Wir stehen am Beginn eines herausfordernden Jahres. Es gilt zu beweisen, dass wir es gemeinsam schaffen, den Pessimisten die kalte Schulter zu zeigen“, zeigte sich Trebes dennoch optimistisch.

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