Arbeitsmarkt Gastronomie sucht dringend Mitarbeiter

Die Branche ist nicht die einzige, in der es an Fachkräften mangelt. Auch Köche oder Erzieher werden gebraucht. Der Chef der Arbeitsagentur wartet derweil auf einen allgemeinen Aufschwung.

 
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In der heimischen Gastronomie werden besonders viele Kräfte gesucht– aber nicht nur dort. Foto: picture alliance/dpa/Frank Rumpenhorst

Die Nachrichten von der Arbeitsagentur für den März sind durchwachsen: „Zwar sind aktuell weniger Menschen im Agenturbezirk Bayreuth-Hof von Arbeitslosigkeit betroffen, ähnlich wie schon im Vorjahr war aber auch in diesem März von einer Frühjahrsbelebung nur wenig zu spüren“, sagt Agenturchef Sebastian Peine. Der Rückgang sei deutlich weniger dynamisch als in den vorangegangenen Jahren. Positive Neuigkeiten gebe es bei der sozialversicherungspflichtigen Beschäftigung. Hier setze sich der positive Trend zum neuen Stand Ende September 2023 noch weiter fort. Die Zahl der Beschäftigten habe erstmals die 200 000er Marke durchbrochen, erläutert Peine.

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Im gesamten Agenturbezirk Bayreuth-Hof waren im März 11 612 Personen arbeitslos gemeldet. Das waren 290 weniger als im Vormonat und 701 mehr als im Vorjahresmonat. Die Arbeitslosenquote sank auf 4,5 Prozent und liegt damit 0,2 Prozentpunkte über dem Vorjahreswert.

Im Landkreis Kulmbach zeigt sich der Arbeitsmarkt stabil auf dem Niveau des Vormonats. 1612 Personen waren im März gemeldet, eine Person weniger als im Februar. Im Vergleich zu März 2023 waren es 39 mehr. Die Arbeitslosenquote in Kulmbach ist niedriger als der der gesamten Agentur und betrug 3,9 Prozent, 0,1 Prozentpunkte über dem Vorjahresmonat.

Weniger Lehrstellen

Die Frühjahrsbelebung blieb auch in Kulmbach bisher aus. Es gingen sogar einige Neumeldungen mehr ein als im Vormonat, weist die Statistik für den März aus. Die Arbeitsaufnahmen stiegen aber gegenüber dem Vormonat um mehr als 50 Prozent. Rund 60 Arbeitnehmer mit Wiedereinstellungszusage ihrer früheren Arbeitgeber aus dem Baugewerbe und der Tourismusbranche konnten ihre Beschäftigungen wieder aufnehmen. Weitere Arbeitslose haben Arbeitsverhältnisse in der Lagerwirtschaft, in der Produktion, im Reinigungsgewerbe oder im Handel aufgenommen. Neu gemeldet haben sich einige junge Handwerksmeister nach Beendigung ihrer Weiterbildungen, die allesamt konkrete Pläne für ihre weitere Berufswegplanung haben. Weiterhin besteht großer Bedarf an Beratungen zu beruflicher Neuorientierung oder Aufstiegsfortbildung.

Die Arbeitskräftenachfrage bewege sich in ruhigeren Fahrwassern als im Vorjahr. 167 neue Stellenmeldungen gingen ein, vier weniger als im Februar und 68 weniger als im März 2023. Nach wie vor seien handwerkliche Fachkräfte stark nachgefragt. Weiterhin werden Maschinen- und Anlagenführer, Elektroniker, Anlagenmechaniker dringend gesucht. Das Hotel- und Gaststättengewerbe benötigt für die beginnende Saison Köche, Küchenhelfer, Service- und Reinigungskräfte. Der Gesundheits-/Pflegesektor hat dauerhaften Personalbedarf von der (Fach-) Ärztin bis zur Zahn-/Medizinischen Fachangestellten. Stellenzugänge sind auch im kaufmännischen Bereich erfolgt. Besonders gefragt sind Bewerber mit Buchhaltungs- und Steuerkenntnissen. Weiterhin besteht hohe Nachfrage nach Erziehern, Kinderpflegern, Heilerziehungspflegern und Sozialpädagogen. Die Berufsberatung der Arbeitsagentur begleitet seit Oktober 250 Jugendliche bei der Berufswahl, 26 mehr als im selben Zeitraum des vorangegangenen Beratungsjahres. Mit 141 Schülerinnen und Schülern arbeitet die Berufsberatung weiter an der Berufswahlentscheidung. 596 gemeldete Ausbildungsplätze sind bislang zu verzeichnen, 30 weniger als im Vorjahr. 355 Lehrstellen sind noch weiterhin im Angebot.

Im gesamten Agenturbereich wurden bislang 3978 Berufsausbildungsstellen gemeldet, 49 weniger als im ersten Halbjahr des vorangegangenen Beratungsjahres. 2497 Ausbildungsstellen sind aktuell noch unbesetzt. Rund ein Drittel der offenen Angebote kommt aus dem Verarbeitenden Gewerbe, etwa ein Fünftel aus dem Bereich Handel, Instandhaltung und Reparatur von Kfz, rund 13 Prozent entfallen auf Berufe im Bereich der freiberuflichen, wissenschaftlichen und technischen Dienstleistungen und zehn Prozent auf Bauberufe.

„Ausbildungsangebote gibt es noch in allen Branchen und vielfältigen Berufen. Die Ausbildungsvermittlung ist dennoch kein Selbstläufer und bleibt sowohl für Betriebe als auch für Jugendliche eine Herausforderung. Insbesondere Jugendliche mit größerem Unterstützungsbedarf benötigen intensive Begleitung und ausreichende Chancen, ihre eigene Potenziale zu entdecken und ihre Fähigkeiten unter Beweis zu stellen“, betont Sebastian Peine.

Im Landkreis Kulmbach gab es zum Stichtag am 30. September des vergangenen Jahres 29 607 sozialversicherungspflichtig Beschäftigte. Gegenüber dem Vorquartal ist das ein Zuwachs von 304 Personen.– iIm Vergleich zum Vorjahresquartal ein Plus von 274 Beschäftigten. Am stärksten wuchs laut Agentur für Arbeit das Verarbeitende Gewerbe, um 185 Personen, allein im Teilbereich der Metall-, Elektro- und Stahlindustrie gab es einen Anstieg um 238 Beschäftigte. Der Bereich Handel, Instandhaltung und Reparatur von Kfz hatte mit 83 Beschäftigten den größten Verlust zu verzeichnen. red