Arbeitsmarkt Arbeitslosenzahlen steigen im August

  Foto: picture alliance/dpa//Archiv

Im August waren in Stadt und Landkreis Coburg 3545 Menschen ohne Job. Vor allem junge Leute schrauben diese Zahl – saisonbedingt – nach oben.

 
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Die Arbeitslosigkeit ist im August wieder angestiegen. Im vergangenen Monat erhöhte sich die Zahl der Arbeitslosen im Bezirk der Agentur für Arbeit Bamberg-Coburg im Vergleich zum Juli um 1160 (+10,0 Prozent) auf 12 772. Die Entwicklung im Sommermonat ist dabei nichts Ungewöhnliches: Junge Menschen melden sich vorübergehend arbeitslos, da sie nach Beendigung ihrer Berufsausbildung nicht direkt übernommen werden bzw. die Schule endete und sie erst ab September eine Ausbildung beginnen oder studieren.

In der Stadt Coburg stieg die Zahl der Arbeitslosen im August um 127 (+9,0 Prozent) auf 1533. Auch hier hatten sich vor allem junge Menschen verstärkt nach ihrem Ausbildungsende arbeitslos gemeldet. Die Zahl der jungen Erwachsenen unter 25 Jahren stieg daher im August um 39 oder 26,2 Prozent auf 188. Die Arbeitslosenquote beträgt 6,7 Prozent (Juli 6,1 Prozent, Vorjahr 6,1 Prozent). Seit dem vergangenen Jahr hat die Arbeitslosigkeit hier um 156 Personen oder 11,3 Prozent zugenommen. Arbeitslos gemeldet waren Ende August in der Stadt 175 Ukrainer und zusätzlich 146 Flüchtlinge anderer Nationen, was einen Anstieg der Arbeitslosenquote um 1,4 Prozentpunkte zur Folge hat.

Im abgelaufenen Monat meldeten die Arbeitgeber aus dem Stadtgebiet aber auch dem Arbeitgeberservice 414 sozialversicherungspflichtige Stellen, 89,9 Prozent (+196) mehr als im Vorjahr. 79,1 Prozent (155) der Zunahme bei den Neumeldungen entfallen auf den Bereich der Zeitarbeit. Im Bestand sind aktuell 1534 Arbeitsplatzangebote, 144 (+10,4 Prozent) mehr als im August 2022. Das ist der größte Anstieg im gesamten Arbeitsagenturbezirk.

Im Landkreis erhöhte sich ebenso die Zahl der Arbeitslosen im August um 232 (+13,0 Prozent) auf 2012. Sie liegt um 12,6 Prozent über dem Vorjahresniveau. Auch hier macht sich das Ausbildungsende bemerkbar. Die Zahl der jungen Erwachsenen unter 25 Jahren wuchs im August um 63 oder 35,6 Prozent auf 240. Die Arbeitslosenquote nahm um 0,5 Prozentpunkte auf 4,1 Prozent zu (Vorjahr 3,6 Prozent). Der Arbeitgeberservice konnte im August im Landkreis 161 sozialversicherungspflichtige Stellenangebote s entgegennehmen, 35,1 Prozent weniger (-87) als in 2022. Im Bestand gibt es aktuell 1372 Beschäftigungsperspektiven, drei mehr als im Vorjahr. Aktuell sind im Landkreis 1434 junge Menschen unter 25 Jahren arbeitslos gemeldet. Das sind 342 oder 31,3 Prozent mehr als im Juli. Im Vorjahresvergleich sind es lediglich 3,5 Prozent bzw. 48 mehr. Mit dem Status Arbeitslos waren Ende August im Agenturbezirk 1100 Ukrainer und zusätzlich 842 Flüchtlinge anderer Nationen gemeldet, was hier einen Anstieg der Arbeitslosenquote um 0,6 Prozentpunkte zur Folge hat.

Stefan Trebes, Vorsitzender der Geschäftsführung der Agentur für Arbeit Bamberg-Coburg, sieht ein heterogenes Bild auf dem Arbeitsmarkt: „Auch wenn die wirtschaftliche Eintrübung mittlerweile spürbar am Arbeitsmarkt der Region mit einigen Insolvenzen und Massenentlassungen ihre Spuren hinterlässt, zeigt sich die Region für die Entlassenen weiterhin sehr aufnahmefähig. So meldet sich oftmals beim Arbeitgeberservice die Konkurrenz, die endlich auf frei werdende Fachkräfte hofft. Im Baubereich und im Handwerk gibt es aktuell kaum Freisetzungen. Neuaufträge werden etwas weniger, aber es stehen überwiegend noch Bestandsaufträge bereit.“ Auch in der Industrie stabilisiere sich die Situation peu à peu, Zeitverträge würden verlängert und wieder öfter entfristet.

„Auf den ersten Blick wirkt ein Anstieg um über 1000 Arbeitslose im August besorgniserregend. Aufgrund der Übernahme der Betreuung der Ukrainer neben anderen Geflüchteten durch die Jobcenter im Juni vergangenen Jahres, endeten in den vergangenen Wochen aber überproportional viele Deutsch- und Integrationskurse“, relativiert Trebes. Die Absolventen würden daher seitdem wieder in der Arbeitslosenstatistik miterfasst. Die Zahl der arbeitslosen Ausländer stieg daher binnen Monatsfrist um 511 Personen bzw. 17,4 Prozent auf 3452.

Seit dem letzten Jahr hat die Arbeitslosigkeit insgesamt im Agenturbezirk um 8,3 Prozent zugenommen. Die Arbeitslosenquote erhöhte sich im August um 0,4 Prozentpunkte auf 3,7 Prozent.

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