Außenhandel Neue Außenhandelsstrategie soll bayerischen Export ankurbeln

Seit Jahren importiert Bayern mehr Waren, als in die Welt verkauft werden. Das Außenhandelsdefizit umfasste 2023 rund 10 Milliarden Euro. Nun soll ein neuer Kurs das Missverhältnis lindern.

 
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München (dpa/lby) - Mit einer neuen Außenhandelsstrategie will die bayerische Staatsregierung das seit Jahren bestehende Exportdefizit verringern. "Bayern stemmt sich gegen den bundesweiten Abwärtstrend", sagte Staatskanzleichef Florian Herrmann (CSU). Die bayerische Wirtschaft stehe unter Druck durch internationale Konkurrenz, betonte Wirtschaftsminister Hubert Aiwanger (Freie Wähler).

Ein zentrales Anliegen der am Dienstag beschlossenen Strategie "Außenhandel plus" sei die Diversifizierung von Absatzmärkten und Lieferanten, teilte die Staatskanzlei am Dienstag nach einer Kabinettssitzung in München mit. Dazu würden bewährte Instrumente zur Förderung der Außenwirtschaft, insbesondere für den Mittelstand, fortgeführt. Bayern lege einen starken Fokus auf die Erschließung von Wachstumsmärkten, wobei bereits bestehende Aktivitäten in Lateinamerika fortgeführt und die Präsenz in Afrika ausgebaut werden sollten.

Ferner werde Bayern 2024 einen neuen Schwerpunkt auf die ASEAN-Region (unter anderem Kambodscha, Indonesien, Laos, Malaysia, Myanmar, die Philippinen, Singapur, Thailand und Vietnam) legen und die Möglichkeit der Einrichtung länderübergreifender Auslandsrepräsentanzen dort wie auch in Afrika prüfen, hieß es weiter.

Zusätzlich richte die staatliche Ansiedlungsagentur Invest in Bavaria ihre Strategie neu aus, sagte Aiwanger. Ziel ist es, Schlüsseltechnologien für Bayern zu gewinnen und die Position des Freistaats Standortwettbewerb zu stärken. Der Fokus liege auf Innovationsbereichen wie Quantentechnologie, Leistungselektronik, Batterietechnologie sowie Luft- und Raumfahrt.

Die Exporte der bayerischen Wirtschaft sind im vergangenen Jahr auf einen Rekordwert gestiegen. Laut Landesamt für Statistik legten die Ausfuhren um 5,4 Prozent zu auf 230,8 Milliarden Euro. Zugleich gingen die Importe gegenüber dem Vorjahr um 4,5 Prozent zurück auf 240,8 Milliarden Euro. In der Summe gibt es in Bayern damit ein Außenhandelsdefizit in Höhe von 10 Milliarden Euro.

Der größte Abnehmer für Waren aus dem Freistaat waren die USA, gefolgt von Österreich, China und Italien. Wichtigstes Exportgut Bayerns waren Autos und Maschinen. Die Autoexporte wuchsen von niedrigem Niveau aus um fast ein Drittel auf 45,6 Milliarden Euro.

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