Florian Streibl kommt aus Oberammergau. Im normalen Leben strahlt er die besonnene Ruhe eines Menschen aus, der in einem vom Herrgott verwöhnten Flecken Bayerns beheimatet ist. Manchmal aber mutiert der Fraktionschef der Freien Wähler zum Dr. Jekyll der Landespolitik. Dann geifert er mit sich überschlagender Stimme am Rednerpult des Landtags und man fragt sich, ob der Mann wirklich alles so meint, was er gerade sagt. In den vergangenen drei Jahren hätten „apokalyptische Reiter“ das Land heimgesucht, zetert Streibl und macht einen Buckel wie einst der Glöckner von Notre Dame: Corona, der Krieg in der Ukraine und die Inflation. „Aber der schlimmste, der auf einem fahlen Ross mit drei Köpfen, ist die Ampel-Koalition in Berlin“, kreischt er.