Bürgermeisterwahl In Sand kommt es zur Stichwahl

Christian Licha
Jörg Kümmel erhielt 789 Stimmen (39,8 Prozent). Foto:  

Julian Müller, der als CSU-Kandidat für das Bürgermeisteramt angetreten war, konnte nicht überzeugen. Punkten konnte Jörg Kümmel von den Freien Sander Bürgern.

 
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„Sand ist halt immer für eine Überraschung gut“, so kommentierte ein auswärtiger Gast am Sonntagabend das Ergebnis der Bürgermeisterwahl. Was besonders die CSU-Anhänger nicht erwartet hätten, ihr Kandidat Julian Müller konnte nur 527 Stimmen (26,6 Prozent) auf sich vereinigen. Seine Mitbewerber um das Amt des Ersten Bürgermeisters in der Wein- und Korbmachergemeinde schnitten wesentlich besser ab. Der vorläufige Gewinner ist Jörg Kümmel von den Freien Sander Bürgern (FSB) mit 789 Stimmen (39,8 Prozent). Matthias Zink (SPD) erhielt 668 Stimmen (33,7 Prozent).

Am 21. Mai werden die Wahlberechtigten in einer Stichwahl entscheiden, wer Gemeindeoberhaupt wird. „Von 2493 Wahlberechtigten haben 1989 eine Stimme abgegeben, davon waren fünf Stimmen ungültig“, verkündete Wahlleiter Michael Back kurz vor 19 Uhr das Ergebnis vor dem Rathaus.

Das Interesse der Bevölkerung war sehr groß, galt es doch einen Nachfolger für den noch amtierenden Bürgermeister Bernhard Ruß (SPD) zu finden, der seit stolzen 30 Jahren das Amt inne hat. Rund 500 Zuschauer waren gekommen, um das Wahlergebnis aus erster Hand zu erfahren. Auch Landrat Wilhelm Schneider, Landtagsabgeordneter Steffen Vogel, Bundestagsabgeordnete Dorothee Bär sowie einige Bürgermeister der umliegenden Städte und Gemeinden verfolgten das Geschehen persönlich. „Ich bin voll begeistert und habe nicht damit gerechnet“, sagte Jörg Kümmel zu seinem guten Wahlergebnis.

In den kommenden zwei Wochen bis zur Stichwahl plant der FSB-Kandidat keine größere Werbeaktionen: „Die Leute sind übersättigt, man muss sie nicht mit weiteren Materialien zuschütten“. Matthias Zink zeigte sich ebenfalls glücklich, dass er zur Stichwahl antreten darf, die von vielen erwartet wurde: „Es gab keinen ‚Kronprinzen’ als Nachfolger von Bernhard Ruß“.

Im Umfeld von Julian Müller flossen hingegen teilweise Tränen, so groß war wohl die Enttäuschung unter seinen Unterstützern. Der mit 28 Jahren jüngste Kandidat akzeptierte die demokratische Entscheidung: „Ich konnte Erfahrungen sammeln und heute ist nicht alle Tage, ich komm wieder, keine Frage“.

Bürgermeister Bernhard Ruß zollte den drei Kandidaten seinen Respekt und verband mit deren Kandidatur den Beweis für eine lebende Demokratie. Entscheidend werde nun sein, wie sich die gut 26 Prozent der Wähler entscheiden werden, die im ersten Wahlgang den CSU-Kandidaten gewählt haben. Eine große Rolle spiele natürlich auch die Wahlbeteiligung bei der Stichwahl. „Die Wähler werden richtig entscheiden, wer Bürgermeister wird und so ist es gut“, sagte Ruß, der keine Prognose zum endgültigen Wahlausgang stellen wollte.

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