Die Arbeitsmarktforschung ist sich einig, dass ein großer Teil der Arbeitslosigkeit in Deutschland struktureller Art ist, d.h. Arbeitslosigkeit, die auf eine fehlende Übereinstimmung von vorhandenen Qualifikationen der Arbeitnehmer und dem Anforderungsprofil der Arbeitsplätze zurückzuführen ist. Selbst in Zeiten guter wirtschaftlicher Entwicklung wie 1999, 2000 und 2007 wurde Vollbeschäftigung so gut wi nicht erreicht. Aus diesem Befund ergibt sich folgende Überlegung: Wenn trotz einer hohen gesamtwirtschaftlichen Güternachfrage, wie sie für eine Boomphase typisch ist, eine hohe Arbeitslosigkeit zu verzeichnen ist, dann muss es dafür andere Gründe als die Konjunktur geben. Obwohl es keine absolute Übereinstimmung unter den Arbeitsmarktforschern gibt, sind sie sich tendenziell einig, dass für die Höhe der strukturellen Arbeitslosigkeit die Anpassungsfähigkeit des Arbeitsmarktes an makroökonomischen Schocks (z.B. Globalisierung usw.) eine entscheidende Rolle spielt. Die Arbeitsmarktforschung stellte erfreulicherweise eine Verbesserung der Anpassungsfähigkeit fest, was nicht unwesentlich auf die Arbeitsmarktreformen der letzten Jahre zurückzuführen sei. Weiterhin besteht Konsens, dass der Bildung und Ausbildung der Arbeitskräfte eine hohe Priorität eingeräumt werden muss. Einen Überblick bietet das "Handbuch Arbeitsmarkt 2009", IAB-Bibliothek 314, www.iabshop.de )