Coburg Der Bauernhof als Klassenzimmer

Lisa Schwarzkopf-Emde probierte selbst aus, was ihre künftigen Schüler erleben können. So einfach wird aus Körnern Schrot. Foto: Landwirtschaftsamt

Wie arbeiten eigentlich Landwirte? Schüler können das vor Ort erfahren. Vorab machten sich nun schon mal künftige Lehrer über das Programm schlau.

 
Schließen

Diesen Artikel teilen

Coburg -Landwirtschaft von Anfang an erleben: Dieses Ziel verfolgt das Programm "Erlebnis Bauernhof". Was das Programm bietet, lernten zukünftige Grundschullehrer an ihrem Seminartag an der Melchior-Franck-Grundschule in Coburg.

Das Angebot gibt es seit 2012. Als außerschulischer Lernort kann der Bauernhof mit allen Sinnen wahrgenommen und erlebt werden. Bayernweit stellen etwa 600 landwirtschaftliche Betriebe ihren Hof als "Klassenzimmer" zur Verfügung. Hier lernen Schüler der 2. bis 4. Klasse, Förderschulen und Übergangsklassen nicht nur die Arbeit eines Landwirtes kennen, sondern auch etwas über Regionalität, Nachhaltigkeit und Wertschätzung von Lebensmitteln. Das Programm ist für Schulen kostenlos.

Der Bauernhofbesuch dauert zwischen drei und vier Schulstunden. Die geschulten Landwirte geben dabei nicht nur die klassische Hofführung. Je nach Schwerpunkt des Betriebes bieten die Landwirte verschiedene Themen an. Zum Beispiel "Vom Kalb zur Kuh", "Vom Korn zum Brot" oder "Von der Milch zum Käse". Die Schüler werden dabei aktiv in den Ablauf eingebunden.

Dies verdeutlichte auch Michaela Ehrlich, Bäuerin aus Neuses a. d. Eichen. Sie zeigte den Lehrern, wie das Programm "Erlebnis Bauernhof" auf ihrem Betrieb abläuft. "Ich teile die Schüler in Gruppen auf. Die einen stellen eine Futterration zusammen. Die anderen beobachten die Tiere im Stall. Dabei erfahren die Kinder dann auch warum Kühe Ohrringe haben", so Ehrlich. Die Schüler dürften unter anderem auch Butter schütteln, Kartoffeln einpflanzen oder Mehl mahlen. Auch die zukünftigen Lehrkräfte duften bei der Programmvorstellung schon einmal etwas tun: Sie sollten verschiedene Getreidesorten erkennen und durften anschließend selber Haferflocken quetschen und Dinkel-mehl mahlen.

In der Abschlussrunde wurden dann einzelne Stimmen über das Programm gesammelt. Viele Referendare zeigten sich vom Programm überzeugt und würden es gerne einmal ausprobieren. Eine Referendarin sagte "Ich kannte es aus dem Studium, aber gut zu wissen, wo es Bauernhöfe in der Umgebung gibt."

Interessierte Schulen finden diese Bauernhöfe und allgemeine Informationen zum Programm unter www.erlebnis-bauernhof.bayern.de Landwirtschaftliche Betriebe, die ihren Betrieb gerne als Lernort anbieten wollen, können sich ebenfalls auf der obigen Internetseite informieren. Bei Fragen rund um das Thema "Erlebnis Bauernhof" gibt auch Anna-Maria Veigl, Telefon: 09561/7691133, vom Amt für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten in Coburg Auskunft. red

Autor

Bilder