Bad Rodach - Tobias Ehrlicher hatte es in diesem Jahr nicht leicht. Der Rathaussturm wurde zur wärmenden November-Sonne nach draußen verlegt, weswegen hunderte Bad Rodacher ihren Bürgermeister wohl zum ersten Mal nahezu völlig verzweifelt erlebten: Der Nicht-Kaffeetrinker sollte im Rennen mit seinen beiden Stellvertreterinnen Christina Butterer und Nina Klett drei Cappuccino besorgen. Während die beiden Damen schnurstracks in Richtung der Cafés am Marktplatz verschwanden, drehte sich Ehrlicher nach kurzer Überlegung auf der Stelle in Richtung Rathaus und beschloss den liebsten Wachmacher der Deutschen zum ersten Mal selbst herzustellen. Klett nippte schon genüsslich an einem ihrer Pappbecher, als der unbedarfte Ehrlicher wieder aus der schweren Holztür stürzte und dabei einen - nicht drei - Kaffee - nicht Cappuccino - in den Händen hielt. Er verschwand erneut und kam wenige Zeit später mit der ihm völlig unbekannten Maschine samt Stecker in den Händen und Kaffee an der Hose und am Jackett zurück auf den Platz vor dem Rathaus. Dort wurde er seinem Einsatz entsprechend von der Menge gefeiert. Butterer war hier übrigens länger unterwegs, da sie die drei "Cappus" stilecht und umweltfreundlich in Tassen servierte.Doch Elferratspräsident Herbert Müller war noch nicht zufrieden und verlangte noch ein Faschingskrapfen-Wettessen mit verschärften Regeln: "Ihr dürft eure Hände nicht nutzen!" Nina Klett und Christina Butterer ließen sich daraufhin kurzerhand von Mann und Tochter füttern, während Ehrlicher, völlig alleingelassen mit Unterarmen und dem kompletten Gesicht den Krapfen bekämpfte. Hier siegte wieder Klett. Nach einem weiteren Liedchen des Spielmannszuges Bad Rodach, verstärkt durch einige Kollegen aus Neuses, stürmte das Kinderprinzenpaar Nelly I. und Silas I. endlich den Sitzungssaal und nahm den Schlüssel entgegen.