Coburg Digital fit für den neuen Job

Regierungsvizepräsident Thomas Engel (links) überreicht Rainer Maier von der vhs-Coburg den Förderbescheid der Bayerischen Staatsregierung. Darüber freuen sich außerdem Torsten Schütt von der Agentur für Arbeit sowie Richard Eisenacher von der vhs. Foto: Vhs

Die Wirtschaft 4.0 braucht die Bildung 4.0: Die vhs Coburg Stadt und Land sowie die Agentur für Arbeit starten daher nun ein gemeinsames Projekt.

 
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Coburg - "Alle reden über digitale Bildung - wir tun es." Mit diesen Worten eröffnete Rainer Maier, Geschäftsführer der Volkshochschule Coburg Stadt und Land, die Auftaktveranstaltung für das Projekt "LOG in" in der Agentur für Arbeit in Coburg. In Partnerschaft wollen die Institutionen dieses Konzept zur "Digitalen Bildung" umsetzen, welches vom Bayerischen Sozialministerium für eine Förderung durch den Arbeitsmarktfonds ausgewählt wurde.

Digitale Teilhabe lautet das Stichwort, was schon vor Corona in der sogenannten Arbeitswelt 4.0 in aller Munde war, aber aufgrund der Pandemie noch viel weiter in den Vordergrund rückte. Begriffe wie "Change Management", "Robotik", "3D-Druck", "Automatisierung" wirft Torsten Schütt, Coburger Bereichsleiter der Arbeitsagentur, in den Raum und gibt zu bedenken, dass Arbeitnehmer hier und in Zeiten von Corona vor allem auch im Bereich der Online-Kommunikation durch ihre Arbeitgeber geschult werden. Wer keiner Beschäftigung nachgeht, bleibt unter Umständen außen vor. Und genau hier setzt das Projekt "LOG in" (Lernen, Orientieren, Gewinnen in Coburg) an und trifft damit das Ziel bayerischer Arbeitsmarktpolitik, das insbesondere auch auf dem Arbeitsmarkt benachteiligte Menschen in den Blick nehmen möchte. Auf diesem Weg gilt es, alle mitzunehmen, alle Talente und Kompetenzen zu fördern und so Möglichkeiten für ein selbst gestaltetes, eigenständiges Leben zu eröffnen. Wenn das gelingt, bedeutet das im Ergebnis bessere Chancen für Langzeitarbeitslose, ältere Menschen, Menschen mit Behinderung, Jugendliche und junge Erwachsene mit Vermittlungshemmnissen, Migranten und Menschen mit Asylhintergrund.

"Jeder muss mitgenommen werden. Jeder hat seine Chancen verdient", bringt es Regierungsvizepräsident Thomas Engel auf den Punkt und freut sich aus oberfränkischer Sicht besonders darüber, dass die Volkshochschule Coburg damit erneut, wie in vergangenen Jahren schon erfolgreich praktiziert, ein Vorhaben durchführt, das von vielen Projektpartnern in der Region befürwortet und unterstützt wird. Als einzigartiges Alleinstellungsmerkmal lobt er das funktionierende Netzwerk aller Arbeitsmarktakteure in Coburg, an dem unter anderem die Agentur für Arbeit in Coburg, die Jobcenter in Stadt und Landkreis sowie die IHK zu Coburg und die HWK für Oberfranken mitwirken. Mit dem Arbeitsmarktfonds hat die Staatsregierung ein Instrument geschaffen, solche sinnvollen, arbeitsmarktbezogenen Projekte zu unterstützen.

Richard Eisenacher, der neben Rainer Maier bei der Volkshochschule für die Entwicklung von "LOG in" verantwortlich zeichnet, erläutert den Projektablauf, der sich in drei Phasen gliedert: Zunächst gilt es, die Zielgruppe für das Thema zu erreichen und zu aktivieren, dann folgt die Qualifizierung. Ziel ist es, dass die Teilnehmenden das geeignete Rüstzeug für eine nachhaltige Arbeitsaufnahme erwerben. Berücksichtigt werden dabei nicht nur die Bedürfnisse der Arbeitssuchenden, sondern auch die Anforderungen der regionalen Betriebe und ihr wachsender Bedarf an qualifizierten Mitarbeitern, der sich in den nächsten Jahren aufgrund der demografischen Entwicklung weiter verstärken wird. Es liegt auf der Hand, dass sich das Fehlen von Fachkräften und hinreichend qualifizierter Arbeitnehmer nachteilig auf die Wirtschaftsleistung und den jeweiligen Wirtschaftsstandort auswirken würde.

Der erste Lehrgang "Digital fit im Beruf" startet am 11. Januar 2021 und richtet sich an Arbeitssuchende, die ihre digitalen Fähigkeiten aufbauen oder verbessern möchten.

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