Norbert Tessmer (SPD) erinnerte daran, dass sich der Stadtrat schon des Öfteren mit der Aberkennung der Ehrenbürgerwürde für Paul von Hindenburg befasst habe, „das ist zu einer unendlichen Geschichte geworden“. Tessmer bat auch die CSU/JC-Fraktion, die im März noch Skepsis geäußert hatte, dem Antrag von SPD, Pro Coburg und Grünen zuzustimmen, lasse er doch „einen gewissen Grundkonsens im Stadtrat“ erkennen. „Den sollten wir aufnehmen“ und ein Zeichen setzen, ein „unglückseliges Kapitel“ in der Stadtgeschichte zu schließen, so Norbert Tessmer.
„Grundkonsens“
Andreas Engel (CSU/JC) zeigte sich für seine Fraktion versöhnlich. „Wir spüren den Grundkonsens“, man werde die Entschließung mittragen. Dafür dankte Thomas Apfel (Pro Coburg). Er äußerte Kritik an der Leitung der März-Stadtratssitzung, für die 2. Bürgermeister Hans-Herbert Hartan CSU/JC) verantwortlich war. Oberbürgermeister Dominik Sauerteig (SPD) war damals wegen einer dringenden Sitzung des Regiomed-Krankenhausverbunds verhindert. Apfel wollte die Kritik an Hartan nicht vertiefen, weil er erkrankt ist und an der Stadtratssitzung am Donnerstag nicht teilnehmen konnte. Apfel bat darum, in der Hindenburgstraße, deren Namen nicht geändert wird, eine Tafel anzubringen, auf der das Handeln des letzten Präsidenten der Weimarer Republik mit Blick auf die NS-Geschichte erläutert wird.