Coburg Mehr Arbeitslose als vor einem Jahr

Trotz gestiegener Zahlen zeigt sich die Agentur für Arbeit zuversichtlich. Schließlich gebe es viele Jobangebote. Foto: picture alliance / dpa/Jens Büttner

Trotz gestiegener Zahlen zeigt sich die Agentur für Arbeit zuversichtlich. Schließlich gebe es viele Jobangebote.

 
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In der Zeit vor den Weihnachtsfeiertagen melden sich zunehmend Beschäftigte von witterungsabhängigen Außenberufen arbeitslos. Der bereits im November begonnene saisonale Anstieg der Arbeitslosigkeit setzte sich daher im Dezember fort, berichtet die Agentur für Arbeit Bamberg-Coburg. Mit einem Plus um 1,8 Prozent (+220 Personen) fiel er aufgrund der überwiegend frostfreien Tage im mehrjährigen Vergleich jedoch unterdurchschnittlich aus. Zum Jahreswechsel waren 12 519 Frauen und Männer arbeitslos gemeldet, 1369 beziehungsweise 12,3 Prozent mehr als vor einem Jahr.

Das liegt vor allem an der gestiegenen Zahl von Flüchtlingen, die großteils von den Jobcentern betreut werden. Ende des Monats waren im Agenturbezirk 961 Ukrainer und weitere 840 Flüchtlinge anderer Herkunftsländer als arbeitslos registriert. Viele weitere Geflüchtete sind aktuell in Kursen, um ihre Job-Chancen zu verbessern. Sie werden nicht als arbeitslos gezählt. Diese mit eingerechnet, beläuft sich das Arbeitskräftepotenzial der Geflüchteten im Agenturbezirk momentan auf 4646.

Die Arbeitslosenquote erhöhte sich seit November im Agenturbezirk um 0,1 auf 3,6 Prozent. Vor einem Jahr betrug sie 3,2 Prozent. „Der Arbeitsmarkt spiegelt nur bedingt die sich in der Bevölkerung breitmachende melancholische Stimmung wieder“, resümiert Stefan Trebes, Vorsitzender der Geschäftsführung der Agentur für Arbeit Bamberg-Coburg. Trotz Rezession, Kriegen, Inflation und hoher Energiekosten sei die Adventszeit fast so wie vor einigen Jahren verlaufen. „Die Arbeitslosigkeit stieg witterungsbedingt nicht so kräftig wie in früheren Jahren, da ein größerer Wintereinbruch ausblieb. Unsere bundesweite Initiative ‚Job Turbo für Geflüchtete’ trug im Dezember bereits erste Früchte.“ Die Arbeitslosigkeit der Ukrainer sei in den vergangenen vier Wochen um 82 Personen gesunken, ein Minus von 7,9 Prozent. Trebes appelliert an die Arbeitgeber, Geflüchteten und sich „eine Chance auf eine gemeinsame erfolgreiche Zukunft zu geben“, und verweist auf entsprechende Unterstützungsangebote sowie Fördermöglichkeiten. Betroffen zeigte er sich von der im vergangenen Jahr gestiegene Zahl an Insolvenzen samt den damit verbundenen Entlassungen: „Umso größer ist unser Ansporn, für die Betroffenen im neuen Jahr alle Hebel in Bewegung zu setzen, um ihnen neue berufliche Perspektiven zu bieten. Ich bin zuversichtlich, denn der Arbeitsmarkt ist in vielen Bereichen weiterhin sehr aufnahmefähig und die Zahl der Jobangebote konsolidiert derzeit auf hohem Niveau.“

Arbeitslosigkeit steigt zum Winteranfang

In der Stadt Coburg begann die Arbeitslosigkeit zum Winteranfang wieder zu stei-gen. Die Zahl der Arbeitslosen erhöhte sich um 43 Personen auf 1511. Seit dem vergangenen Jahr hat sie um 206 Menschen zugelegt, ein Plus von 15,8 Prozent. Es verloren 40 Prozent mehr Personen ihre Beschäftigung als im vergangenen Jahr, während 16,9 Prozent mehr eine neue fanden. Die Arbeitslosenquote wuchs seit November um 0,2 auf 6,6 Prozent. Im Vorjahr waren es 5,8 Prozent. 44,3 Prozent beziehungsweise 418 der arbeitslosen Bürgergeldbezieher in der Stadt sind Ausländer. Nach Agenturangaben hat Coburg in Relation zur erwerbsfähigen Bevölkerung unter allen Kreisen und Städten des Agenturbezirks mit Abstand den größten Anteil an Flüchtlingen. Daher sei die Arbeitslosenquote höher als in den anderen Regionen des Bezirks.

Im Landkreis Coburg stieg die Arbeitslosigkeit im Dezember um 22 Personen auf 1904. Am Jahresende waren 200 Menschen beziehungsweise 11,7 Prozent mehr arbeitslos als vor zwölf Monaten. Es wurden 29,1 Prozent mehr Menschen entlassen als im vergangenen Jahr. Gleichzeitig fanden 23,1 Prozent mehr einen neuen Job. Die Arbeitslosenquote stagnierte auf dem Novemberwert von 3,8 Prozent (Vorjahr 3,4 Prozent). Der Job Turbo für Geflüchtete zeigte im Landkreis im Dezember erste Wirkung. Unter anderem registrierte das Jobcenter einen Rückgang von 2,6 Prozent bei den arbeitslosen Bürgergeldbezieher.

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