Coburg Positive Entwicklung auf dem Arbeitsmarkt

Die Zahl der Arbeitslosen verringerte sich insgesamt um 518 Personen. Foto: Archiv/Archiv

Im Oktober ist die Zahl der Beschäftigten deutlich gestiegen. Die Zahl der Arbeitslosen verringerte sich insgesamt um 518 Personen.

 
Schließen

Diesen Artikel teilen

Die Herbstbelebung am Arbeitsmarkt nahm im Oktober im gesamten Agenturbezirk Bamberg-Coburg an Fahrt auf. Durch den Beschäftigungsanstieg verringerte sich die Zahl der Arbeitslosen um 518 Personen auf 12088. Das entspricht einem Rückgang von 4,1 Prozent. Anders als im September, als der Rückgang mit 1,3 Prozent im Vergleich zu anderen Jahren unterdurchschnittlich verlief, erreichte er im vergangenen Monat eine für die Jahreszeit übliche Dynamik. Seit dem vergangenen Jahr hat die Arbeitslosigkeit um 1167 Personen (10,7 Prozent) zugenommen. Das liegt zum überwiegenden Teil am regen Zustrom von Flüchtlingen. Ende Oktober waren im Agenturbezirk 1010 Ukrainer und zusätzlich 889 Flüchtlinge anderer Nationen (davon 505 Syrer, 120 Afghanen, 47 Iraker, 40 Eritreer, 33 Iraner und 19 Somalier) arbeitslos gemeldet. 15,7 Prozent aller Arbeitslosen sind somit Geflüchtete. Die Arbeitslosenquote ging im Oktober um 0,1 Prozentpunkte auf 3,5 Prozent zurück. Ihr Vorjahreswert betrug 3,2 Prozent.

Stefan Trebes, Leiter der Agentur für Arbeit Bamberg-Coburg, sieht die aktuelle Arbeitsmarktentwicklung wie folgt: „Normalerweise liegt die Arbeitslosigkeit Ende Oktober wieder unter dem Niveau von vor den Sommerferien, in denen die Arbeitslosigkeit saisonüblich ansteigt. Heuer ist sie jedoch aufgrund des verhaltenen Starts des Herbstaufschwungs im September noch um 470 Personen größer (4,1 Prozent). In den vergangenen Wochen gewann die Herbstbelebung deutlich an Dynamik. Aufgrund der für die Jahreszeit ungewöhnlich milden Witterung nahm die Arbeitslosigkeit daher um mehr als das Dreifache stärker ab als im September.“

Mehrwert für die Gesellschaft

Auch die sonst üblichen vorsorglichen Arbeitslosmeldungen vom Bau für die kalte Jahreszeit blieben weitgehend aus. Es wird zwar viel eingestellt, jedoch machen sich Drehtüreffekte aufgrund kurzfristiger Auftragsengpässe zunehmend bemerkbar. Die Betriebe werden vorsichtiger mit Entfristungen. Die Inflation, steigende Zinsen, hohe Energiekosten und die nachlassende Auslandsnachfrage beeinträchtigen zwar die Konjunktur, wirken sich jedoch nicht so prägnant auf den Arbeitsmarkt aus wie befürchtet. Einige Insolvenzen und größere Entlassungen in letzter Zeit bieten Chancen, um an Personal zu kommen. Wie dringend dieses benötigt wird, zeigt sich beispielsweise im Handel und der Gastronomie. „In jeder Beschäftigung steckt eine Chance. Uns muss es gelingen, noch mehr Menschen am Arbeitsleben teilhaben zu lassen“, so Trebes. „Es bringt einen Mehrwert für die Gesellschaft, die Wirtschaft und die persönliche Situation. Wenn es nicht sofort mit dem Job klappt, so gilt es, in die Weiterbildung zu investieren. Wir planen unsere Angebote im neuen Jahr deutlich auszuweiten: Niemand muss zu Hause bleiben.“

Spürbare Herbstbelebung

In der Stadt Coburg nahm die Herbstbelebung im vergangenen Monat an Dynamik zu. Die Zahl der Arbeitslosen sank um 46 auf 1477. Das entspricht einem Rückgang von 3 Prozent. Seit dem Vorjahr ist die Arbeitslosigkeit um 16,1 Prozent (205 Personen) gestiegen. Im Oktober wurde 10,2 Prozent weniger Personen gekündigt als 2022, während genauso viele eine neue Beschäftigung fanden wie damals. Die Arbeitslosenquote reduzierte sich seit September um 0,2 Prozentpunkte auf 6,5 Prozent (Vorjahr 5,6 Prozent). 445 der arbeitslosen Bürgergeldbezieher in der Stadt sind Ausländer (47,5 Prozent). Zum Vergleich – in der Stadt Berlin war der Anteil mit 46,7 Prozent im September sogar niedriger. Im Landkreis Coburg ließ die Herbstbelebung die Arbeitslosigkeit im Oktober spürbar um 153 Personen abnehmen.

Autor

Bilder