Polizeibeamte hätten verhindern können, dass die Kontrahenten direkt aufeinandertrafen. „Das hat gut funktioniert, wir haben dazwischen gestanden“, sagte Stefan Probst. Der Polizeisprecher erklärte, dass beim nächsten „Corona-Spaziergang“ in Coburg wieder mehr Polizeikräfte eingesetzt werden sollen. Bei der konkreten Planung müsse man zudem abwarten, ob – wie vergangenen Montag – weitere Demonstrationen angekündigt werden.
„Coburger Erklärung“
Das Netzwerk für Menschenrechte und Demokratie „Wir sind bunt: Coburg Stadt und Land“ veröffentlichte am Dienstag eine Erklärung. Darin wird gewürdigt, dass die meisten Bürger zur Bekämpfung der Pandemie beitragen würden. „Die größte Bewegung dieser Tage ist die Impfbewegung“, heißt es in der „Coburger Erklärung“. Das sei ein „sehr positives Zeichen, denn die Impfung ist nachweislich das wirksamste Mittel, das wir dem Virus entgegensetzen können“.
Das Bündnis, das mehr als 150 Institutionen und Privatpersonen aus der Stadt und dem Landkreis Coburg tragen, zeigt sich beunruhigt über die Demonstrationen, „die mit der verniedlichenden Deklaration ,Spaziergang’ (...) stattfinden“. Dabei werde das Versammlungsrecht „bewusst umgangen und mit Füßen getreten“. Die Teilnehmer hielten sich bewusst nicht an Regeln und Gesetze, „die unsere Demokratie ausmachen“. Sie gefährdeten sich und andere und zeigten eine zunehmende Gewaltbereitschaft. Das verurteile das Bündnis.
Es appelliert „mit Nachdruck“ an alle Demokraten, nicht mit Reichsbürgern, Holocaustleugnern, Verschwörungsanhängern, Antisemiten und Neonazis auf die Straße zu gehen, „sondern sich deutlich von diesen zu distanzieren. Keine Sorgen, keine Kritik, keine Empörung und auch keine Enttäuschung rechtfertigten den Schulterschluss mit den Feinden unserer Demokratie“.