Coburger Land Die Frau für den Artenschutz

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Die neue Fachfrau für den Artenschutz: Janine Ilge Foto: privat

Am Landratsamt gibt es eine neue Stelle: Janine Ilge kümmert sich um die Biodiversität im Coburger Land.

 
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Coburg - Der Freistaat Bayern hat zur Förderung der Artenvielfalt nun auch im Landratsamt Coburg eine eigene Stelle eingerichtet: Janine Ilge ist seit April als Biodiversitätsberaterin an der Unteren Naturschutzbehörde des Landkreises Coburg tätig, wie sie jetzt mitteilte.

Die studierte Landschaftsarchitektin mit Schwerpunkt in der Landschaftsplanung will durch eine enge Zusammenarbeit mit Landwirten, Grundstückseigentümern, Erholungssuchenden, Verbänden sowie Kommunen und Behörden die Biodiversität im Landkreis fördern und stärken, wie sie schreibt. Hierbei richte sich ein Fokus ihrer Tätigkeit besonders auf die Natura 2000 Gebiete, die nationalen Schutzgebiete sowie auf geschützte Biotope.

Vielfalt der Ökosysteme

Bislang ist sie noch in der Einarbeitungsphase, sagte sie der NP , hat sich aber bereits einen Überblick über den Bestand der Trollblume im Coburger Land verschafft. Eine Erhebung zu dieser krautigen Pflanze mit dem schönen gelben Blütenkopf habe es bereits vor zehn Jahren im Landkreis gegeben. Im Vergleich zu damals sei der Bestand zurückgegangen, vor allem an Stellen, an denen starke Trockenheit herrscht, so ihre Beobachtung.

Die Biodiversität - auch als biologische Vielfalt bekannt – umfasst die eng miteinander verzahnte Vielfalt der Ökosysteme, die Vielfalt der Arten sowie die genetische Vielfalt innerhalb der Arten, wie Ilge erläutert. Das Ziel der Beratung sei, auf lange Sicht einen Biotopverbund einzurichten. Hierbei handele es sich um ein Mosaik aus unterschiedlichen, zusammenhängenden, artenreichen Flächen und unterschiedlichen Nutzungen, das als Lebensraum für bedrohte Tiere und Pflanzen dient und deren Wanderung von einem Habitat zum nächsten Habitat ermöglicht.

17 Naturschutzgebiete

Bereits in 17 Naturschutzgebieten werden im Landkreis Coburg wertvolle Bereiche geschützt, so Ilge. Zwei Vogelschutz- und 21 Flora- Fauna- Habitat-Gebiete tragen schon zum europäischen Biotopverbund Natura 2000 bei. Wenn Landwirte an weniger optimalen Standorten geringere Erträge erzielen können, seien diese Flächen besonders wertvoll für den Naturschutz. Genau an dieser Schnittstelle arbeiteten Naturschutz und Landwirtschaft oft Hand in Hand.

Persönliche Gespräche

Im persönlichen Gespräch könnten unverbindlich mögliche Maßnahmen und natürlich auch Fördermöglichkeiten gemeinsam mit den Flächeneigentümern und Landwirten entwickelt werden. Das Angebot an landwirtschaftlichen Flächen sei begrenzt, darum gelte es diese sinnvoll und attraktiv für Landwirtschaft und Naturschutz gleichermaßen zu bewirtschaften. Ertragsverluste könnten in vielen Fällen durch das Vertragsnaturschutzprogramm ausgeglichen werden.

Die Biodiversitätsberaterin klärt gern kostenfrei über staatliche Fördermöglichkeiten des Bayerischen Vertragsnaturschutzprogrammes sowie der Landschaftspflege- und Naturparkrichtlinien auf und gibt Pflegehinweise zur Förderung der Artenvielfalt. Sie betreut und initiiert Arten- und Naturschutzprojekte in Kooperation mit dem Landschaftspflegeverband, den Naturschutzverbänden sowie den Flächeneigentümern- und bewirtschaftern und unterstützt die Kommunen des Landkreises bei ihren Aufgaben im Bereich des Natur- und Artenschutzes.

Für weitere Informationen erreichen Sie die Biodiversitätsberaterin Janine Ilge unter 09561/ 514-4412 oder per Mail an janine.ilge@landkreis-coburg.de.

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