Eigens für die Ausstellung hat die Coburger Künstlerin Gertrud Plescher-Fahnler eine zwölfteilige Serie von Collagen geschaffen, die den nahenden Narrenschiffbruch plastisch zeigen: Auf der ausgemergelten, verdorrten Erde geht der kapitalistische Karneval unverdrossen weiter.
Ein sarkastisches Sinnbild steuert der Coburger Grafiker und Objektkünstler Oliver Hess bei: „Unser Weg ist der richtige!“ behauptet eine gestrandete Flaschenpost. Ihr Absender mag auf Hannes Zips „Narrenschiff“ aus Beton unterwegs sein – oder in jenem, das der Mistelgauer Maler Robert Siebenhaar für die Ausstellung gemalt hat. Ebenfalls mit „im Boot“ sind Thomas Bühler und Vincent Wenzel aus Berlin, der Erfurter Maler Jost Heyder und der in Kleinmachnow lebende Rainer Ehrt, der in seinen Variationen des Themas seine Skepsis gegenüber der menschlichen Vernunftbegabung nicht verhehlt. Die spektakulärste Arbeit der Ausstellung füllt die Apsis des Pavillons: Andreas Kuhnleins symbolstarke Installation „Das Narrenschiff“ zeigt den Schiffbruch einer Spezies, der das Wasser bis zum Halse steht.
Abgerundet wird die Ausstellung von einer Video-Aufnahme des Balletts „Narrenschiff“, das Goyo Montero 2021 am Staatstheater Nürnberg choreografiert hat. Auch Raum für Kreativität ist geboten: Gleich zwei Nischen laden Kinder dazu ein, eigene Narrenschiffe zu gestalten.
Kunstverein Coburg, Park 4a (am Hofgarten), Zufahrt über Leopoldstraße. Bis 23. April. Eröffnung: 4. März, 16 Uhr. Öffnungszeiten: Mi-Fr 15-18 Uhr, Sa 14-17 Uhr, So und Feiertage: 10-17 Uhr. Telefon (nur während dieser Zeiten): 09561/25808