Ebern Demo macht Halt am Marktplatz

Christian Licha
Hinter einem Banner der NPD-Parteizeitung „Deutsche Stimme“ sprachen bei einer Kundgebung auf dem Eberner Marktplatz ein Verantwortlicher und drei Teilnehmer der Versammlung. Mit Plakaten an öffentlichen Gebäuden (hinten links) zeigte hingegen die Initiative „Ebern ist bunt“, dass Extremismus, Hetze und Hass keinen Platz in der Stadt haben. Foto: /Christian Licha

Laut Polizei haben sich am Mittwoch rund 240 Teilnehmer zu einer Demo durch Ebern getroffen. Darunter erneut Gruppierungen, die der rechten Szene zugeordnet werden.

 
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Ebern - Die bekannten Rufe wie „Friede, Freiheit, Selbstbestimmung“ waren auch an diesem Mittwoch, 2. Februar, wieder bei einem angemeldeten Corona-Demonstrationszug durch Ebern zu hören. Die vom Landratsamt Haßberge genehmigte Wegstrecke führte dieses Mal auch über den Marktplatz, auf dem bei einem Zwischenstopp eine etwa zwanzigminütige Kundgebung stattfand. Ein Verantwortlicher und drei Teilnehmer der Versammlung taten hierbei ihre Meinung zu den Coronamaßnahmen kund. Die Personen standen dabei hinter einem Banner, das von der „Deutschen Stimme“ stammt, einem Presseorgan der Nationaldemokratischen Partei Deutschlands (NPD), wie im Internet zu recherchieren ist. Auch von dem, vom Verfassungsschutz als rechtsextremistisch eingestuften, „Kollektiv Zukunft schaffen Heimat schützen“ (die Neue Presse berichtete) nahmen wieder Anhänger an dem Zug durch Ebern teil. „Wer nicht spätestens jetzt begreift, dass er mit Nazis läuft und damit deren extremen Vorstellungen unterstützt, der hat den Blick für die Realität verloren“, merkte ein Eberner Bürger, der am Rande das Geschehen auf dem Marktplatz beobachtete, an.

Zum Schluss des Demonstrationszuges am Bahnhof wurde öffentlich von 416 Teilnehmern gesprochen. Dass diese Zahl nicht der Tatsache entspricht, erklärte Polizeieinsatzleiter Detlef Hauck: „Wir haben polizeilich mehrfach gezählt und sind in der Spitze auf maximal 240 Teilnehmer gekommen“. Die Angaben der Polizei decken sich auch mit den Erkenntnissen unseres Reporters vor Ort, der beim Abmarsch am Bahnhof rund 220 bis 230 Menschen gezählt hatte. Auch, wenn dieses Mal keine Gegenveranstaltung der Initiative „Ebern ist bunt“ stattfand, zeigte Bürgermeister Jürgen Hennemann Flagge und setzte zur Corona-Demonstration mit Plakaten ein erneutes Zeichen. Diese trugen die Aufschrift „Extremismus, Hetze, Hass haben bei uns keinen Platz!“.

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