Ehrung in Erlangen Goldmedaille für Heinz Köhler

Heinz Köhler (links) erhielt am Freitag aus den Händen von Bayerns Innenminister Joachim Herrmann die kommunale Verdienstmedaille in Gold. Foto: StMI/Giulia Iannicelli

Kronachs Altlandrat Heinz Köhler hat die kommunale Verdienstmedaille in Gold erhalten. Innenminister Joachim Herrmann hielt die Laudatio.

 
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Der Kronacher Altlandrat und Mitwitzer Ehrenbürger Heinz Köhler ist am Freitag von Bayerns Innenminister Joachim Herrmann (CSU) mit der kommunalen Verdienstmedaille des Freistaats Bayern in Gold ausgezeichnet worden. Herrmann würdigte den SPD-Politiker damit für seinen Jahrzehnte währenden Dienst in Ämtern und politischen Mandaten. „In all seinen Ämtern und Funktionen überzeugt Dr. Köhler bis heute mit hoher fachlicher Kompetenz, mit beispielhaftem persönlichen Einsatz und mit seinen menschlichen Qualitäten“, so der Minister.

Köhlers Weg in die Kommunalpolitik nahm 1972 mit der Wahl zum Landrat des Landkreises Kronach seinen Anfang. „Im Wissen um das Potenzial der Region verstand er es, in den folgenden 17 Jahren seiner Amtszeit die richtigen Weichen zu stellen, den Landkreis als zukunftsorientierte und aufstrebende Region zu positionieren und den Menschen, denen er ein stets zugewandter, vertrauensvoller Ansprechpartner war, neue Perspektiven zu geben. Dabei hinterließ er vielerlei Spuren, die bis heute fortwirken.“

Basierend auf einem sozial geprägten Grundverständnis galten Köhler die Bereiche Bildung, Gesundheit und Soziales als unabdingbare Standortfaktoren, so Herrmann weiter. „Um beste Bildungsmöglichkeiten zu schaffen, förderte er mit Nachdruck den Ausbau der Schullandschaft auf allen Ebenen. Auch im gesundheits- und sozialpolitischen Bereich wusste er Akzente zu setzen. Er machte sich für die Verbesserung und langfristige Sicherung der ärztlichen Versorgung im Landkreis stark und engagierte sich für die Schaffung dringend notwendiger Pflegeplätze für Seniorinnen und Senioren. Innovationsfreudig führte er Sozialsprechtage in den Landkreisgemeinden ein und installierte die erste Gleichstellungsstelle an einem bayerischen Landratsamt.“

Besonderes Augenmerk legte der Sozialdemokrat schon damals auf den Schutz der natürlichen Lebensgrundlagen. Er war Impuls- und Ideengeber zahlreicher nachhaltiger Projekte im Bereich des Umweltschutzes und gab die Initiative zur Gründung des Naturparks Frankenwald. Ein Meilenstein für die Entwicklung der Umweltbildung in Bayern war die Einrichtung der Ökologischen Bildungsstätte im Wasserschloss Mitwitz, eine der ersten staatlich anerkannten Umweltstationen Bayerns, „die ohne das beispielhafte Engagement von Dr. Köhler in der heutigen Form nicht realisierbar gewesen wäre“. Ebenso wirksam förderte Köhler die kulturelle und touristische Infrastruktur in der Region wie sich am Beispiel der Generalsanierung des Wasserschlosses Mitwitz und der Anlage des Ölschnitzsees zeigt.

Auch nach seiner Zeit als Landrat blieb Köhler der kommunalen Ebene eng verbunden. Er setzte nicht nur sein Wirken für den Landkreis Kronach als Mitglied des Kreistags hochengagiert fort, sondern leistete auch als Mitglied des Marktgemeinderats Mitwitz bis 2014 über insgesamt 14 Jahre hinweg überaus wertvolle kommunalpolitische Arbeit für seine Heimatgemeinde. Von 1974 bis 1986 widmete sich Köhler als Mitglied des Bezirkstags Oberfranken intensiv auch den Interessen der dritten kommunalen Ebene und trug acht Jahre lang besondere Verantwortung als Fraktionsvorsitzender.

Ab 1989 vertrat Köhler 16 Jahre lang die Interessen der Bürgerinnen und Bürger seiner Heimat als Abgeordneter auch auf allen drei Parlamentsebenen. Neuen Herausforderungen stellte er sich zunächst auf Ebene des Europäischen Parlaments, dem er von 1989 bis 1994 angehörte, 1994 bis 2002 wirkte er als Mitglied des Bayerischen Landtags und von 2002 bis 2005 gehörte er dem Deutschen Bundestag an.

Ein unverzichtbarer Ratgeber ist Köhler für den Zweckverband Fernwasserversorgung Oberfranken, der sich unter seinem nunmehr 47-jährigen Vorsitz zum größten Wasserversorger im Regierungsbezirk Oberfranken entwickelt hat. Vorbildliches Wirken zeigt Köhler seit mehr als fünf Jahrzehnten auch in unzähligen ehrenamtlichen Funktionen. Stellvertretend sei das Amt des Präsidenten des Bayerischen Roten Kreuzes in den Jahren von 1999 bis 2003 genannt. „Dr. Heinz Köhler hat sich um die kommunale Selbstverwaltung verdient gemacht“, schloss der Minister.

An der Verleihungszeremonie in Erlangen nahmen neben Köhlers Ehefrau Elfriede auch Kronachs Landrat Klaus Löffler, der Mitwitzer Bürgermeister Oliver Plewa (beide CSU) sowie Regierungsvizepräsident Thomas Engel teil. red

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