Politik und Mode gehören zusammen
Vor Beginn der Modewoche sagte die Berliner Wirtschaftssenatorin Franziska Giffey: „Die Fashion Week ist das Schaufenster dafür, was hier über das Jahr an kreativer und wirtschaftlicher Kraft entsteht.“ In der Berliner Modebranche seien 25 000 Menschen in 5000 Unternehmen beschäftigt. Insgesamt mache die Branche einen Jahresumsatz von 5 Milliarden Euro. In diesem Jahr wurde die Fashion Week mit 2 Millionen Euro aus Landesmitteln gefördert. Die Senatsverwaltung für Wirtschaft, Energie und Betriebe hat über ihre Landesinitiative Projekt Zukunft seit 2007 mit Zuschüssen und Aufträgen weit über 20 Millionen Euro wesentlich zur Entwicklung der Modebranche und der Berlin Fashion Week beigetragen.
Geschichte der Berliner Fashion Week
Im Jahr 1848 gründete der jüdische Modemacher Herrmann Gerson das erste Kaufhaus Berlins am Werderschen Markt und wurde Hoflieferant der europäischen Königs- und Kaiserhöfe. Gleichzeitig etablierte der Unternehmer Valentin Manheimer seine Damenkonfektion in Berlin-Mitte. Diese beiden Kaufleute lösten eine Revolution im internationalen Modemarkt aus. Dank dieser Idee entwickelte sich ein ganzes Stadtquartier erfolgreich. Das Konfektionsviertel am Hausvogteiplatz umfasste Hunderten von Firmen. Ab 1860 wurde die Bekleidungsproduktion durch die Erfindung der Nähmaschine weiter gesteigert.
In Berlin begannen junge Verkäuferinnen in dieser Zeit, Kleiderkreationen in intimen Kreisen vorzuführen, um wohlhabende Kundinnen zum Kauf zu verführen. Dieser Trend wurde von den Modehäusern übernommen und in Berlin wurde die erste Modemesse der Welt, die „Berliner Durchreise“, etabliert. Ab 1918 fanden zweimal im Jahr die „Berliner Modewochen“ statt. In den 1920er Jahren erlangte Berlin als Modemetropole durch die Filmindustrie und den „Berliner Chic“ internationale Bedeutung. Nach dem Börsencrash 1929 und den Folgen der Machtergreifung der Nazis, sowie des Zweiten Weltkriegs verlor Berlin jedoch vorübergehend seine führende Rolle in der Mode.
Die erste Modemesse der Welt war in Berlin
Erst nach dem Fall der Mauer verbesserte sich die Situation im Berliner Modemarkt. Mit dem „großen Q“, dem längsten Laufsteg der Welt auf dem Kurfürstendamm, meldete sich Berlin 1998 zurück. Heute ist Berlin neben Mailand, London, Paris und New York als fünfte Modehauptstadt mit eigenem Flair fest etabliert. Die vielen Designer und Läden, die ständig neue Ideen kreieren, spielen dabei eine wichtige Rolle.
Die Berliner Fashion Week findet zwei Mal im Jahr statt. Die Herbst Winter Kollektion wird jährlich im Januar präsentiert. Die Frühlings- und Sommerkollektion Mitte Juli. Alle Termine der Berliner Modewochen gibt es Online im offiziellen Kalender der BFW nachzulesen.