Früher einmal entstand Kunst fast ausschließlich im Auftrag der Reichen und Mächtigen. Sie wurde geschaffen für Kaiser und Könige, für Fürsten und die hohe Geistlichkeit. Die Auftraggeber legten gewöhnlich auch die Themen fest: Sie wünschten hauptsächlich Porträts sowie Szenen aus Geschichte, Mythos und religiöser Überlieferung. Eine freie Kunst, wie wir sie heute kennen, gab es nicht. Künstlerisches Schaffen beruhte in erster Linie auf handwerklichen Fähigkeiten, nicht auf Ideen. Maler und Bildhauer, die man heute bildende Künstler nennt, hatten denn auch lange Zeit keinen höheren Status als begabte Handwerker. In Frankreich vollzog sich eine erste Trennung im Jahr 1647 durch die Gründung der Königlichen Akademie der Maler und Bildhauer (Académie royale de peinture et de sculpture).