Friesen Über 40 Jahre im Dienst der Kleinsten

Heike Schülein

Gerlinde Flößel hat den katholischen Kindergarten in Friesen entscheidend geprägt. Nun wurde sie in den Ruhestand verabschiedet, mit Geschenken und Liedern.

 
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Geschäftsführer Thomas Pyka und Pfarrer Sven Raube (von links) dankten Gerlinde Fößel für ihr großes Engagement in den vergangenen über 40 Jahren zum Wohle der ihr anvertrauten Kinder. Foto: Heike Schülein Quelle: Unbekannt

Friesen - In der Kita St. Josef in Friesen wurde die Kinderpflegerin Gerlinde Fößel in den Ruhestand verabschiedet. Über vier Jahrzehnte hatte sie das Leben in der Einrichtung - der einzigen Wirkungsstätte ihres Kindergarten-Diensts überhaupt - mitgeprägt. Der Abschied fiel schwer.

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Wie oft Gerlinde Fößel in den vergangenen über vier Jahrzehnten Kindern aus Büchern vorgelesen, mit ihnen gebastelt, gesungen und gespielt hat, könnte man wahrscheinlich gar nicht mehr zählen. Seit dem 1. September 1979 übte die Roßlacherin ihren Beruf als Kinderpflegerin aus - und so lange stand sie auch in Diensten des Katholischen Kindergartens St. Josef in Friesen. Hier war auch ab Mai dieses Jahres der lange gemeinsame Weg zu Ende gegangen. Die offizielle Verabschiedung hätte eigentlich im Rahmen des für den 17. Mai geplanten Kiga-Sommerfests erfolgen sollen. Nachdem das Fest leider wegen der aktuellen Situation nicht stattfinden konnte, wurde die offizielle Verabschiedung jetzt im kleineren Rahmen nachgeholt.

Aus Dankbarkeit für die schöne gemeinsame Zeit hatte das Team mit den Jungen und Mädchen eine ganz auf Gerlinde Fößel zugeschnittene "Reise durch die vergangenen Jahrzehnte" vorbereitet. Hierzu zählten nicht nur Lieder aus dem Kiga-Alltag an, sondern auch verschiedene Sing- und Bewegungsspiele, die sie mit ihr besonders verbanden. Vorgestellt wurden beispielsweise "Meine Hände sind verschwunden", "Hänsel und Gretel" - ein Bewegungslied, das vor allem Jakob immer "voll gefallen" hat, "Ein kleiner Schelm bis du", "Die Katze ist zu Haus", "Wir wollen heute turnen", "Im Keller ist es duster" sowie "Atte Katte Nuwa", in die jeweils ein Vorschulkind eine Einführung hielt. Den musikalischen Abschluss bildete ein Flöten-Ständchen. Zudem trugen die Kinder und Mitarbeiterinnen Dankgedichte vor.

Neben der Kiga-Leiterin Claudia Bähr zollte auch eine Abordnung des Elternbeirats mit der 1. Vorsitzenden Kerstin Gratzke und Anna Tkotz der allseits beliebten Kinderpflegerin größte Anerkennung und Wertschätzung.

Namens der Pfarrei Friesen sowie seitens des Trägers dankte ihr Pfarrer Sven Raube ebenso für ihren langjährigen Einsatz zum Wohl der Kinder wie auch Thomas Pyka, Geschäftsführer der katholischen Kindertagesstätten im Dekanat Kronach. "Wenn jemand über 40 Jahre Dienst beim gleichen Arbeitgeber leistet, ist das etwas ganz Besonderes", verdeutlichte er.

Sichtlich gerührt, bedankte sich die Ruheständlerin für den ihr bereiteten schönen Abschied. "Ich habe immer meinen Beruf sehr gerne ausgeübt", bekundete die Roßlacherin, die sich bei der kleinen "Party" nicht nur über warme Worte, sondern auch schöne Geschenke freuen durfte. Aber auch sie hatte besondere Überraschungen in petto - in Form kleiner "Hexenhaus"-Schatzkästchen. Damit spielte sie auf schöne - vom Team gemeinsam mit den Kindern unternommene - Ausflüge hinauf zu ihrem Wohnhaus in der Winterleithen an, das von diesen, wegen seiner idyllischen Lage, scherzhaft nur "Hexenhaus" genannt wird. Obwohl es ihr im Ruhestand durchaus gefalle, vermisse sie doch, wie sie einräumte, die Kinder, ihre Kolleginnen und ihre Arbeit. Gerne werde sie daher in Zukunft die Einrichtung weiterhin ab und zu besuchen. Ein Angebot, das mit großem Beifall bedacht wurde.