Höchste Zeit also für einen Stoßseufzer zurück. Versuchen wir’s mal so: In Generationen zu denken ist vielleicht für soziologische Klassifizierung in Kohorten sinnvoll. Es macht sich gut in akademischen Fußnoten. Dem Miteinander tun diese Abgrenzungen zwischen den Jahrgängen nicht unbedingt immer gut. „Immer diese Boomer“, dieser zwischen den Zähnen rausgequetschte Satz ist in den seltensten Fällen als Freundschaftsanfrage gemeint.
Lebensalter ist kein Verdienst
Was also tun? Natürlich verbinden gemeinsame Erfahrungen, die furchtbaren Moden einer Zeit (Schulterpolster, Karottenjeans und Jutebeutel) genauso wie die Kämpfe um den Schulstreik am Freitag. Ein persönliches Verdienst sind jedoch weder Jugend noch Alter. Ersteres wächst sich irgendwann aus. Und vor einem war immer schon eine oder einer da. Eine(r) muss den Tisch ja schließlich decken. An dem sollten die Kontrahenten viel öfter sitzen und reden, von Mensch zu Mensch. Frei nach dem Motto „We are the world“. Unremixed natürlich.