München (dpa/lby) - Um die neun Jahre alt war Gerda Sattler, als die Nationalsozialisten sie im Konzentrationslager Auschwitz-Birkenau ermordeten, vermutlich 1944 in der Gaskammer. Auch ihre Eltern und einige ihrer fünf Schwestern starben - weil sie Sinti waren. Die Familie zählt zu den etwa 10.000 Menschen aus München, deren Tod die Nazis zu verantworten haben, darunter rund 4500 Jüdinnen und Juden. Andere wurden verfolgt wegen politischer Einstellungen, Religion, sexueller Orientierung, Behinderungen oder Krankheiten. Das Projekt "Die Rückkehr der Namen" will nun anhand ausgewählter Schicksale diese Verbrechen wieder ins Bewusstsein rufen. Patinnen und Paten stehen am Donnerstag an ehemaligen Wohn- und Wirkstätten von rund 1000 NS-Opfern in der Innenstadt bereit, um Interessierten deren Geschichten zu erzählen.