Herrmann beim BBV Mutmacher aus München

Karl-Heinz Hofmann
Foto: Karl-Heinz Hofmann

Bei der eindrucksvollen Erntedankfeier des BBV-Kreisverbandes Kronach in Burggrub ist auch Bayerns Innenminister Herrmann zu Gast. In seiner Festrede fordert er unter anderem mehr Anerkennung und Respekt für die landwirtschaftlichen Betriebe.

 
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Beim Erntedankfest des Bayerischen Bauernverbandes (BBV) im Landkreis Kronach hatte man heuer einen ganz besonderen Ehrengast. Eingebettet war der Gottesdienst nämlich in die 750-Jahr-Feier von Burggrub, an der auch der bayerische Innenminister Joachim Herrmann teilnahm. Er hatte zunächst mit weiteren Ehrengästen aus Politik, Kirche und Landwirtschaft sowie örtlichen Vereinen die Kirchenparade angeführt, die von den „Haache Volksmusikanten“ zur Festhalle geleitet wurde.

Den Festgottesdienst selbst gestalteten Dekanin Ulrike Schorn und Pfarrer Michael Foltin. Dekanin Schorn hob in ihrer Predigt hervor, dass das Erntedankfest an die Grundlagen unseres Lebens erinnere. Der wahre Erntedank sei damit ein Lebensdank, so Schorn. Der eindrucksvolle Gottesdienst wurde zudem vom Bezirksposaunenchor des Dekanats Kronach, unter Leitung von Landesobmann der Posaunenchöre in Bayern Dieter Wendel aus Nürnberg, musikalisch umrahmt.

Bei der anschließenden Festveranstaltung erinnerte BBV-Kreisobmann Klaus Siegelin an das vergangene Erntejahr und dankte dabei insbesondere Landrat Klaus Löffler sowie dem Freistaat im Namen aller Waldbesitzer für die finanzielle Unterstützung, hätte man doch beträchtliche Schäden in den Wäldern zu verzeichnen gehabt. Bevor er dem Festredner das Wort erteilte, hatte er dann auch noch ein Anliegen an den Staatsminister. Aktuell liege den Bauern besonders das geplante Pflanzenschutzgesetz der EU am Herzen, so Siegelin. Demnach sollte auf einem Großteil der Ackerflächen das Ausbringen von Pflanzenschutzmittel verboten werden. Folge davon wären generelle Ertragseinbußen in allen Bereichen der Landwirtschaft. Hier seien alle Parteien aufgefordert, sich für die Landwirte einzusetzen, so der Kreisobmann.

Joachim Herrmann war in seiner Festrede zunächst voll des Lobes für die Menschen im Landkreis Kronach. Sie seien für ihre Tüchtigkeit und Bodenständigkeit bekannt. Bayern sei heute wirtschaftlich das stärkste Land aller Bundesländer und weise die niedrigste Arbeitslosigkeit und Kriminalitätsquote aus, betonte er. Der Landkreis Kronach habe sogar eine noch niedrigere Arbeitslosigkeit als der Bayerndurchschnitt. Zum Erntedankfest meinte er, dass „unser täglich Brot“ eben nicht selbstverständlich sei. Millionen Menschen auf der Welt litten Hunger. „In unserem Land müssen wir wieder den Menschen bewusst machen, wo Lebensmittel wirklich herkommen, nämlich nicht von Aldi, Lidl & Co“, bemerkte er. Hinter den Lebensmitteln stecke vielmehr die Energie und Liebe von bodenständigen Bauernfamilien. „Dafür sollten wir heute dankbar sein. Unsere Landwirte sind Bewahrer der Schöpfung und sorgen für Nahrungs- und Versorgungssicherheit in unserem Lande.“ Unter dem Eindruck der Energiekrise forderte der Minister zudem dazu auf, darüber nachzudenken, ob nicht auch der ländliche Raum zukünftig mehr in die Energieproduktion investieren sollte. „Wenn wir in den vergangenen Jahren nur Neinsager im Land gehabt hätten, wäre Bayern nicht an wirtschaftlicher Spitze in Deutschland. Wir haben einen Wohlstand und Lebensstandard in Deutschland, von dem 90 bis 95 Prozent der Weltbevölkerung nur träumen können“, verdeutlichte er. Die familiengetragenen landwirtschaftlichen Betriebe verdienten Respekt und Anerkennung. Wichtig sei im Land der Zusammenhalt in der Bevölkerung sowie die Solidarität mit all jenen, die Hilfe bräuchten.

Stockheims Bürgermeister Rainer Detsch dankte dem Minister für seinen Besuch und die Worte der Ermutigung. „Wir brauchen unsere Landwirte“, betonte auch er. Landratsstellvertreter Gerhard Wunder entbot die Grüße von Landrat Klaus Löffler und den Dank im Namen des Landkreises an alle landwirtschaftlichen Betriebe. Die Festveranstaltung umrahmten die Haache Volksmusikanten unter Leitung von Thomas Rauh.

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