Wissenschaftlich wurde das passive High schon vor mehr als zehn Jahren untersucht. Ein Experiment der Universitäten Mainz und Jena aus dem Jahr 2010 kam zu dem Ergebnis, dass der mehrstündige Aufenthalt in einem niederländischen Coffeeshop die THC-Werte im Blut von acht nicht-kiffenden Probanden nicht ernsthaft erhöhte.
Wie gefährlich ist Passivkiffen für Kinder?
Kindern und Jugendlichen schadet der Cannabiskonsum – und auch das Passivrauchen. „Wenn Kinder und Säuglinge passiv Cannabis mitrauchen, dann ist das für ihre Entwicklung schädlicher, als wenn sie beispielsweise Tabak passiv mitrauchen“, sagte Brigitte Stiller, Kinderkardiologin am Universitätsklinikum Freiburg, dem Magazin „Medizin im Fokus“. Sie berief sich dabei auf Daten aus dem Jahr 2021. Demnach litten Kinder von Eltern, die Cannabis rauchten, vermehrt an Atemwegserkrankungen.
Kinder und Jugendliche sollen durch das Cannabis-Gesetz aber besonders geschützt werden. So ist der Konsum von Marihuana und Co. in ihrer Gegenwart verboten, um Schulen und Kitas gelten ebenfalls Verbotszonen. Wer Gras anbaut, muss dafür sorgen, dass das Endprodukt nicht in Kinderhände gerät.
Können Haustiere „high“ werden?
Ja. Sitzen Katze oder Hund neben jemandem, der Cannabis raucht, kann das böse enden. „Es können Symptome entstehen, die unter Umständen lebensbedrohlich sind“, sagt Tierärztin Moira Gerlach von der Tierärztlichen Vereinigung für Tierschutz (TVT). Haustiere sollten während des Rauchens von Cannabis unbedingt außer Reichweite sein, rät sie.
Dass sich das Tier unbemerkt in der Nähe aufhält, und Rauch einatmet, obwohl es der Halter nicht merkt – auch das soll schon vorgekommen sein. Wie erkennen Besitzer in so einem Fall eine Intoxikation? Häufig geht das mit neurologischen Symptomen – dazu gehören beispielsweise geweitete Pupillen, Taumeln, Zittern oder Krämpfe – sowie Magen-Darm-Symptomen einher. Wie stark sich das äußert, hängt vom Tier und der aufgenommenen Menge ab.
Auch Verhaltensänderungen können bei passivem Cannabiskonsum bei den Tieren auftreten. Dazu gehören etwa folgende:
- Unruhe
- Teilnahmslosigkeit
- vermehrte Lautäußerungen
- aggressives Verhalten
Schon beim Verdacht einer Vergiftung sollte ein Tierarzt aufgesucht werden, raten Experten.