Wenn es um Wohltätigkeit ging, waren Juden im Vergleich zu Christen offener. Die Sorge um Andere kennzeichnete von jeher das Zusammenleben innerhalb der jüdischen Gemeinde. Dies schlug sich ab den 1850er Jahren vor allem in der Gründung zahlreicher karitativer Stiftungen nieder. Diese Form der Wohlfahrtspflege blieb aber nicht auf die eigene jüdische Gemeinde beschränkt. Zahlreiche jüdische Stifter wurden über die konfessionellen Grenzen hinaus tätig, sodass auch bedürftige Christen in den Genuss finanzieller Hilfe kamen. Damit entlasteten jüdische Stifter die öffentliche Wohlfahrt ungemein.