Kampf um den Storchenhorst Der Schnabel als Waffe

Martin Fleischmann
Mit ihren spitzen Schnäbeln wehren Störche Angriffe Foto: picture alliance / dpa/Patrick Pleul

Störche können sich verteidigen. Aber nur im Extremfall mit tödlichen Folgen, so wie jetzt in Lahm.

 
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Dass ein Storch einen Artgenossen tödlich verletzt, wie jetzt beim Kampf um den Horst in Lahm, ist extrem selten. „Das kommt eigentlich nicht vor“, sagt der Biologe Frank Reißenweber, „das haben wir im Coburger Raum so bewusst noch nicht erlebt.“ Dass bei heftigen Horstkämpfen Tiere verletzt werden, sei dagegen weniger selten. Wenn ein Storch mit der Spitze voll zuschlägt, so Reißenweber, sei das für andere durchaus gefährlich. Allerdings setzten Störche den Schnabel in aller Regel nicht als tödliche Waffe ein. Es gehe darum, sich zu messen, wer der Stärkere ist, im Falle eines Horstkampfes etwa, den Widersacher durch Hacken mit dem Schnabel zu vertreiben.

Vor dem Schnabel müssen sich auch Menschen in acht nehmen, die einen verletzten Storch bergen oder einen Jungstorch beringen. Auch hier hackten die Tiere, oftmals gezielt gegen die Augen. Am besten, man halte sie sofort am Hals fest.

Störche nutzen den Schnabel aber auch zur Balz, mit dem typischen Klappern signalisieren sie Zuneigung. Schnabelklappern kann laut Reißenweber aber auch Abwehr bedeuten. Wenn Tiere den Kopf nach hinten biegen, klappern und gleichzeitig mit den Flügeln schlagen, sei das ein Verteidigungssignal. Im Vogelreich nutzten viele Arten den Schnabel zur Verteidigung, es sei ihre härteste Waffe. Selbst Spatzen versuchten, in die Hand zu picken, wenn man sie festhält.

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