Einen kräftigen Aufschwung erwarten Volkswirte im Gesamtjahr allerdings nicht. "Die bekannten strukturellen Schwächen Deutschlands werden nicht über Nacht verschwinden und das Tempo einer Erholung bremsen", sagte ING-Chefvolkswirt Carsten Brzeski. Wirtschaftsverbände verweisen auf hohe Energie- und Personalkosten, Fachkräftemangel und eine überbordende Bürokratie. Dazu komme eine im internationalen Vergleich hohe Steuerlast.
Leichtes Wachstum nach Rezession 2023 erwartet
Die Entwicklung der deutschen Wirtschaft werde im laufenden Jahr von einer schwachen gesamtwirtschaftlichen Nachfrage geprägt, erwarteten die "Wirtschaftsweisen" zuletzt. Der Sachverständigenrat zur Begutachtung der gesamtwirtschaftlichen Entwicklung rechnet lediglich mit einem Plus des Bruttoinlandsprodukts von 0,2 Prozent im Gesamtjahr. Die Bundesregierung ist mit einem erwarteten Wirtschaftswachstum von 0,3 Prozent etwas zuversichtlicher.
Im vergangenen Jahr war Deutschland mit einem Minus von preisbereinigt 0,2 Prozent in eine leichte Rezession gerutscht. Europas größte Volkswirtschaft bekam die Abkühlung der Weltkonjunktur ebenso zu spüren wie die zeitweise hohen Energiepreise und die rasant gestiegenen Zinsen.