Kronach Arbeitsauftrag für Ramsauer

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Der Vorsitzende des Vereins Rennsteigregion im Frankenwald, Wolfgang Feuerpfeil (Vierter von rechts), und Oberfrankens IHK-Vizepräsident Hans Rebhan (rechts) überreichten am Donnerstag 6800 Unterschriften an Bundesverkehrsminister Peter Ramsauer (Vierter von links) für den vierspurigen Ausbau der B 173 zwischen Kronach und Lichtenfels. Foto: Hennings

Der Verein Rennsteigregion im Frankenwald übergibt an den Verkehrsminister 6800 Unterschriften. Die Unterzeichner sprechen sich für den vierspurigen Ausbau der B 173 aus. Der Gast aus Berlin freut sich darüber, dass es in der Region eine Initiative für ein solches Projekt gibt.

 
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Kronach - "Ausbau der B 173 - jetzt", "Wir brauchen Perspektiven" oder "4-spurig statt großspurig" ist auf den Plakaten zu lesen, mit denen Vertreter der Rennsteigregion Bundesverkehrsminister Peter Ramsauer, CSU, am Donnerstag auf der Festung Rosenberg empfangen. Der Mann aus Berlin ist auf Wahlkampftour in Franken. In diesem Rahmen stattet er auch Kronach einen Besuch ab - dem Ort, an dem laut CSU-Bundestagsabgeordnetem Hans Michelbach ein Schwerpunkt des Verkehrsausbaus liegt.

Der Stopp in der Lucas-Cranach-Stadt soll eigentlich im kleinen Rahmen stattfinden. Doch kurz vor Ramsauers Eintreffen füllt sich der Bereich hinter dem Festungstor mit immer mehr Besuchern. Der Chefin des Tourismus- und Veranstaltungsbetriebs, Kerstin Löw, wird's himmelangst mit Blick auf die vorbereiteten Häppchen: "Die reichen nie".

Vor einer Woche haben die Vertreter des Vereins Rennsteigregion im Frankenwald von Ramsauers Besuch in Kronach erfahren. Schnell war klar, dass man ihm die seit Frühjahr gesammelten Unterschriften für den vierspurigen Ausbau der B 173 dort überreichen wollte. Vorsitzender Wolfgang Feuerpfeil übernimmt diesen verantwortungsvollen Job, an den sich so viele Hoffnungen knüpfen.

Er spricht bei der Übergabe von 5300 Unterschriften, die aus dem Norden des Landkreises stammen. Oberfrankens IHK-Vizepräsident Hans Rebhan legt noch einmal 1500 Unterschriften aus dem Süden dazu.

Der Bundesverkehrsminister hat nun den Wunsch von 6800 Kronachern im Gepäck, endlich eine leistungsfähige Verkehrsinfrastruktur für die Region zu schaffen. Nahezu zehn Prozent der Landkreisbevölkerung stehen hinter dem Zukunftsprojekt.

Peter Ramsauer räumt mit Blick auf die Infrastruktur ein, dass man "noch nicht alles getan hat, was die Region braucht". Wenngleich in den vergangenen Jahren schon viel Geld nach Oberfranken geflossen sei. Bei einigen Maßnahmen laufe das Planfeststellungsverfahren, wieder andere hätten es bereits bis zum Planfeststellungsbeschluss gebracht, würden jedoch beklagt. "Das ist nicht immer der BUND. Es gibt auch Sportvereine, die klagen", spricht er den DJK/SV Zeyern an, der gegen den Bau der Ortsumgehung Zeyern ist.

Der Bundesverkehrsminister erklärt, lange Jahre habe man geglaubt, wenn man Straßen ausbaue, ziehe man den Verkehr an, durch Nicht-Ausbau würde man ihn verhindern. "Das ist Quatsch. Der Verkehr kommt trotzdem und er kommt auch hierher", ist er sicher. Auch deshalb sei er froh, dass es hier eine Bürgerinitiative gibt, die sich für den Ausbau der B 173 ausspreche. "Ich nehme das mit", sagt er, deutet auf die Plakate und den Karton mit Unterschriften.

Wolfgang Feuerpfeil unterstreicht: "Seit über 40 Jahren wartet ein Großteil der Bevölkerung auf den Ausbau der B 173 von Lichtenfels bis nach Kronach. Diese Trasse stellt für die gesamte Region eine wichtige Lebensader dar." Er spricht von dem Einsatz der Bürger am Rennsteig. Man habe beispielsweise das Modellprojekt "Tropenhaus - Klein Eden" aufgebaut, das "1. Europäische Flakonglasmuseum" sowie eine private Fachoberschule. "Wir werden auch in Zukunft alles, was in unserer Macht steht tun, um unsere Lebensverhältnisse zu verbessern. Doch wir können keine Straßen bauen. Dazu brauchen wir Ihre Unterstützung", bittet Feuerpfeil. Diesem Ansinnen schließt sich Bürgermeister Wolfgang Beiergrößlein, Freie Wähler, an.

Bundestagsabgeordneter Hans Michelbach betont, man müsse die Industrie in Kronach stärken. Zum einen durch den Straßenausbau, zum anderen durch Energiesicherheit. CSU-Landtagskandidat Jürgen Baumgärtner spricht sich für eine Pkw-Maut auf Autobahnen aus. Das Geld, das dadurch generiert werde, komme strukturschwachen Regionen zugute. Dafür lohne es sich weiter zu kämpfen. Apropos Kampf: Um die Häppchen muss am Schluss niemand kämpfen. Sie reichen aus.

Die B 173 ist für die Region eine wichtige Lebensader.

Wolfgang Feuerpfeil


Bevölkerung steht hinter dem Projekt

IHK-Vizepräsident Hans Rebhan erklärt, die Region sei auf eine leistungsfähige Verkehrsanbindung angewiesen. Der Ausbau der B 173 sei das bedeutendste Verkehrsprojekt. "Es entsteht leider in der Öffentlichkeit oft der Eindruck, dass es viele Gegner hat. Doch die kann man an einer Hand abzählen", meint er. 6800 Unterschriften würden zeigen, dass die Bevölkerung hinter dem Ausbau stehe. Wenn 2014 der neue Bundesverkehrswegeplan auf den Weg gebracht werde, brauche man starke Fürsprecher, bat Hans Rebhan Bundesverkehrsminister Ramsauer um entsprechende Unterstützung für den Ausbau der B 173.



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