Landratsamt beobachtet die Entwicklung
Weil es bei den sogenannten Spaziergängen in Kronach stets friedlich geblieben ist, hat das Landratsamt Kronach bisher vom Erlass einer sogenannten Allgemeinverfügung absehen können. Dieser Schritt, den beispielsweise das Landratsamt Haßberge nach Schwierigkeiten bei einem Protestzug in Ebern gegangen ist, ermöglicht es unter anderem, den Versammlungsort oder die Dauer einer Demo vorab zu begrenzen. „Man muss bei dieser ganzen Diskussion auch ein bisschen schauen, dass die Verhältnismäßigkeiten gewahrt bleiben“, erklärt dazu der Kronacher Landratsamtssprecher Alexander Löffler. Das gelte für alle Beteiligten. Zwar sei „auch bei uns über eine solche Allgemeinverfügung diskutiert“ worden. „Nachdem aber bislang alles friedlich abgelaufen ist und unsere Polizei die Aktionen mit Augenmaß begleitet, sehen wir zum jetzigen Zeitpunkt keinen Handlungsbedarf. Aber natürlich muss die Entwicklung genauestens beobachtet und auf Basis der aktuell gültigen Rechtslage immer wieder aufs Neue bewertet werden.“
Genau beobachtet wurde die Versammlung am Montag auch erstmals von Gegendemonstranten. Drei Frauen trugen Warnwesten mit der Aufschrift „Impfen statt Schimpfen“ und mischten sich unter die Demonstranten. Ein Versuch des Bürgers aus dem Landkreis, mit ihnen ins Gespräch zu kommen, scheiterte allerdings an der fehlenden Diskussionsbereitschaft der Impfbefürworterinnen.
Wenig später setzte sich der Tross der Demonstranten zum sogenannten Spaziergang in Bewegung durch die Innenstadt.