Kronach Kreistag stimmt für Rückkauf der KWG-Wohnungen

Die Wohnungen der früheren Kronacher Wohnungsbaugesellschaft sollen zurück in kommunale Hand. Foto: Mario Haaf / Archiv

Ein einstimmiges Votum ebnet den Weg für das Kommunalunternehmen Lucas-Cranach-Campus. Es kann seine bisherigen Verhandlungen fortsetzen.

 
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Steinbach am Wald - Der Kronacher Kreistag hat am Montag in nichtöffentlicher Sitzung den einstimmigen Beschluss gefasst, über das Kommunalunternehmen Lucas-Cranach-Campus mit der aktuellen Eigentümerin der ehemaligen KWG-Wohnungen, der Union Investment, wegen des Rückkaufs von Immobilien in Verhandlung zu treten. Konkret geht es dabei um 644 ehemalige Sozialwohnungen, die in kommunale Hand rückgeführt werden sollen.

Der Kreistag war sich darin einig, dass diese Weichenstellung im Interesse der Weiterentwicklung von Landkreis und Gemeinden insbesondere im Hinblick auf die wohnungspolitischen und sozialen Belange wünschenswert ist. Damit sollen die sozialen Auswirkungen auf Wohnungsmieten und die Stabilität des Angebots im Bereich des sozialverträglichen Wohnens positiv beeinflusst werden.

In einem nächsten Schritt werden mit Hilfe eines externen Dienstleisters die wirtschaftlichen Risiken einer professionellen Prüfung unterzogen. Nicht zuletzt deshalb sind noch „einige Hausaufgaben zu meistern“, die weitere Gespräche und Entscheidungen nach sich ziehen werden, wie es in der Mitteilung abschließend heißt.

Seit Dezember 2020 verhandelt das Kommunalunternehmen Lucas-Cranach-Campus mit der Deutschen Asset One über den Rückkauf der im Jahr 2012 privatisierten Wohnungen (die NP berichtete). Das Berliner Unternehmen nimmt die Eigentumsrechte von Union Investment am Standort Kronach wahr. Dem Vernehmen nach will sich Union Investment aus der Kreisstadt zurückziehen, weil die Mieterstruktur für eine ausreichende Rendite ungünstig ist. Auch gab es zuletzt immer wieder Negativschlagzeilen über fehlerhafte Nebenkostenabrechnungen, Mieterhöhungen und eine schlechte Erreichbarkeit der Wohnungsverwaltung.

Für den Rückkauf muss die öffentliche Hand wohl einen mittleren zweistelligen Millionenbetrag aufbringen. Noch einmal die gleiche Summe dürfte für die Sanierung des Jahrzehnte alten Wohnungsbestands nötig sein.

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