Kronach - Der mögliche Streetworker für den Landkreis Kronach lässt erneut den ein oder anderen Blutdruck in die Höhe schnellen. Erst sollte er kommen, dann wieder nicht, dann doch und nun wieder nicht. Zur Geschichte: Die CSU hatte im vergangenen Jahr zweimal die Schaffung einer solchen Stelle beantragt. Im Kreisausschuss Anfang Februar schien schließlich alles klar zu sein: Landrat Oswald Marr, SPD, hatte erklärt, dass man nun plane, einen Streetworker über ein Förderprogramm zu finanzieren. Über Details werde man im Jugendhilfeausschuss reden, der am heutigen Donnerstag tagt. Doch nun ist alles anders. Marr erklärt auf NP -Nachfrage, es sei mittlerweile klar, dass man bei dem Förderprogramm wohl kaum zum Zug kommen werde. Es gebe zu viele Bewerber. Nun habe man sich folgendes überlegt: Kreisjugendpfleger Bernd Pflaum scheidet demnächst aus. Das kleine Sachgebiet Kreisjugendpflege mit zwei Mitarbeitern solle dem Sachgebiet Jugendamt zufallen, so dass Jugendhilfe und Jugendpflege unter einem Dach sind. In der Jugendhilfe seien momentan zwei Mitarbeiterinnen angesiedelt, die sich eigentlich vornehmlich um die Drogenprävention kümmern sollten. Dafür fehle aber oft einfach die Zeit. Nun will Marr eine Stelle in der Jugendhilfe schaffen, so dass die beiden Frauen tatsächlich die Präventionsarbeit machen könnten. "Sie leisten dann schwerpunktmäßig aufsuchende Hilfe, müssen in Jugendclubs, Gaststätten, Schulen. Dahin, wo sich die Szene trifft", erklärt Marr. Das sind seiner Ansicht nach Streetworker-ähnliche Aufgaben. Aber einen klassischen Streetworker wolle er nicht haben. Damit habe man keine guten Erfahrungen gemacht. Trotzdem meint der Landrat, dass sich die CSU-Fraktion über diesen Vorschlag freuen müsste. Schließlich sei es das, was sie gefordert habe. Und eigentlich sogar noch mehr. Denn die beiden Mitarbeiterinnen teilen sich eineinhalb Stellen.